Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) stellt den Regionalen Diakonischen Werken ad hoc 500.000 Euro für die Unterstützung der aus der Ukraine Geflüchteten zur Verfügung. Beabsichtig ist, diese Summe im Laufe des Jahres um einen weiteren hohen Betrag aufzustocken. Das Hilfsprogramm soll am 1. April 2022 starten und über zwei Jahre laufen.
„Wir erleben derzeit eine überwältigende Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung. Viele Kirchengemeinden organisieren Hilfen und beten für Frieden in der Ukraine“, beobachtet Claudia Brinkmann-Weiß, EKKW-Dezernentin für Diakonie und Ökumene. Neben diesem Engagement brauche es professionelle Begleit- und Beratungsstrukturen, die die neun Regionalen Diakonischen Werke in der Flüchtlings- und Migrationsberatung auf dem Gebiet der Landeskirche vorhielten. Abzusehen sei, dass viele Geflüchtete für längere Zeit in Deutschland bleiben werden. Sie sollen durch verschiedene Hilfsangebote unterstützt werden.
Von der Traumabewältigung bis zur Unterstützung von Minderjährigen
„Wir rechnen mit traumatisierten Menschen, die in den Psychologischen Beratungsstellen Hilfe erhalten sollen, aber auch mit einer verstärkten Nachfrage in den Diensten der Schwangerenberatung und der Ehe-, Familien- und Lebensberatung“, so Brinkmann-Weiß. Auch die große Zahl von Kindern und Jugendlichen, die ohne ihre Eltern nach Deutschland kommen, gelte es im Blick zu behalten. „Ziel der befristeten finanziellen Unterstützung ist es, die Regionalen Diakonischen Werke in die Lage zu versetzen, kurzfristig auf Beratungsbedarfe zu reagieren und Stundenkontingente in den Bereichen zu schaffen, in denen der Beratungsbedarf zunimmt“, erläutert die Dezernentin. Es stehe ihnen frei, das Geld auch für die materielle Unterstützung Geflüchteter einzusetzen.
„Ich freue mich über dieses schnelle Zeichen der Solidarität unserer Landeskirche mit den Menschen, die aus der Ukraine flüchten müssen“, sagt Anna-Sophie Schelwis, Beauftragte für Flucht und Migration der EKKW. In diesen Tagen werde wieder deutlich, wie wichtig neben den diakonischen Beratungsstellen auch die freiwillig Engagierten in den Kirchengemeinden und darüber hinaus für die Begleitung der Menschen seien, die hier ankommen. Auch sie benötigten in ihrem Engagement professionelle Begleitung und Koordination. Wichtig sei zudem, Leid nicht gegen Leid auszuspielen und die Bedarfe von anderen Geflüchteten beispielsweise aus Syrien und Afghanistan nicht zu vergessen, betont Schelwis und macht deutlich: „Unsere Hilfsbereitschaft gilt allen Schutzsuchenden.“
Spendenkonto: Landeskirche hilft Partnerkirchen und engagierten Gemeinden
Neben der Geflüchteten-Hilfe im Gebiet der EKKW nimmt die Landeskirche auch jene in den Blick, die die aus der Ukraine Geflüchteten in anderen Ländern unterstützen. Mit einem Spendenkonto greift die Landeskirche den Gemeinden in den Partnerkirchen der Nachbarländer der Ukraine finanziell unter die Arme. Aber auch Einrichtungen und Gemeinden innerhalb der Landeskirche, die sich für die Geflüchteten engagieren, sollen mit dem Geld unterstützt werden. Dezernentin Brinkmann-Weiß hofft auf die Spendenbereitschaft der Gemeindemitglieder der Landeskirche, um denen zu helfen, die sich um geflüchtete Menschen kümmern.
Spenden können auf das Konto der
Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck,
IBAN: DE 33 5206 0410 0000 0030 00
mit dem Verwendungszweck „Ukrainehilfe“ überwiesen werden.