„Teilhabe stärken – Wir sind zusammen mutig“ heißt das Projekt, mit dem die Diakonie Hessen seit diesem Jahr drei Mitgliedseinrichtungen aus der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen dabei unterstützt, Mitbestimmung ihrer Klient*innen in den eigenen Angeboten umzusetzen. Aus den Bewerbern für das Projekt wurden das Diakonische Werk Weilburg-Limburg, der Evangelische Verein für Innere Mission in Nassau (EVIM) Bildung und die Bürgerinitiative (BI) Sozialpsychiatrie e.V. ausgewählt. Die Angebote, die zukünftig partizipativer ausgestaltet werden sollen, sind vielfältig: Sie reichen von der Bereitstellung von Eingliederungshelfer*innen in Schulen, über Tagesstätten für Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung bis hin zu besonderen Wohnformen. „Das Projekt der Diakonie Hessen zeichnet sich dadurch aus, dass in allen Phasen Expert*innen in eigener Sache, also Menschen mit Behinderungen aus unseren Mitgliedseinrichtungen, beteiligt sind. Sie können aktiv ihren Bedarf schildern, Veranstaltungen mitentwickeln und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Prozesse mitgestalten“, erklärt Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen. Nur so könne sichergestellt werden, dass die Klient*innen die Angebote erhalten, die sie benötigen, um ein selbstbestimmtes Leben ohne Barrieren zu führen.
Dabei sei es wichtig, dass auch die Beteiligungsmöglichkeiten barrierefrei seien, man beispielsweise die psychisch beeinträchtigten Menschen nicht überfordere und man sie in Planungsprozesse einbinde, die überschaubar und lebensnah sind, merkt Martina Heide-Ermel, Geschäftsführende Vorständin der BI Sozialpsychiatrie e.V. in Marburg, an. Eine Maßnahme, die die Einrichtung im Rahmen des Projekts umsetzen möchte, ist die partizipativ ausgerichtete Planung eines Fests in einer besonderen Wohnform. In monatlichen Treffen mit allen Beteiligten aus den drei Mitgliedseinrichtungen geben Mitarbeiterinnen der Diakonie Hessen Unterstützung, wie diese und andere Veränderungen angegangen werden können. „Die Expert*innen in eigener Sache wünschen sich beispielsweise Informationen in Leichter Sprache oder genügend Rückzugsmöglichkeiten und Pausen bei den Veranstaltungen, um gleichberechtigt und barrierefrei dabei zu sein“ sagt Rita Henning, Bereichsleiterin der Diakonie Hessen.