„Das Ehrenamt ist der Kern unserer demokratischen und solidarischen Gesellschaft. Das Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement bietet die Chance, gesellschaftliche Veränderungen proaktiv aufzugreifen und Rahmenbedingungen für das Ehrenamt positiv zu gestalten. Wir leben in einer Zeit, in der eine gesellschaftliche Krise die andere nahtlos abzulösen scheint. In allen diesen Krisen – angefangen bei der Flüchtlingsbewegung 2015/16 über die Pandemie, die Flutkatastrophe oder aktuell der schreckliche Krieg in der Ukraine – spielt das bürgerschaftliche Engagement der Menschen in unserem Land eine wichtige und unverzichtbare Rolle“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer am 24. Mai beim Treffen des von ihr im Jahr 2018 initiierten Landesnetzwerks für Bürgerschaftliches Engagement in der Staatskanzlei.
Gleiches gelte für die großen gesellschaftlichen Reformvorhaben: egal ob demografischer Wandel, Integration, Bildungspolitik, Digitalisierung, Klimawandel oder Energiewende – für die Bewältigung all dieser Herausforderungen brauche man eine starke Bürgergesellschaft. Es gehe darum, die Zeiten zum Guten zu wenden und auf den Zukunftsmut der Menschen in unserem Land zu vertrauen und zu bauen, betonte die Ministerpräsidentin.
Im Fokus: Nachwuchsgewinnung und Armut
Das Landesnetzwerk ist ein Forum des Austauschs für die verschiedenen Akteure im Ehrenamt. Es bietet die Chance, sich bereichsübergreifend über Fragen und Herausforderungen der Engagementförderung zu verständigen und gegenseitige Lernerfahrungen und Wissenstransfers zu ermöglichen. Mit dabei auch die Diakonie in Rheinland-Pfalz. Bei dem Treffen standen mit den Auswirkungen von Armut auf das Ehrenamt und der Nachwuchsgewinnung zwei wichtige Zukunftsfragen der Engagementförderung im Mittelpunkt, zu denen die Vertreterinnen der Diakonie in Rheinland-Pfalz mit Vorträgen beitrugen: Ursula Stegemann (Referentin für Freiwilliges Engagement bei der Diakonie Hessen) hielt einen Vortrag zu „Armut und Freiwilliges Engagement“ und Karen Sommer-Loeffen von der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe referierte zum Thema „Gewinnung“. Beide diakonischen Vertreterinnen des Netzwerks diskutierten am Nachmittag auch auf dem Podium mit.
Besonderer Gast war Jan Holze, Vorstand der im Jahr 2020 gegründeten Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE), der über die umfangreichen Aktivitäten und Förderprogramme der Bundesstiftung berichtete. Ministerpräsidentin Malu Dreyer ist für die Länder Mitglied im Stiftungsrat der DSEE. Sie betonte: „Die DSEE hat die Unterstützungskulisse des Ehrenamts auf Bundesebene erheblich verändert und bereichert. Sie bietet guten Service und konnte durch ihre verschiedenen Fördermaßnahmen neue Akzente setzen. Es ist mir persönlich ein wichtiges Anliegen, dass die Arbeit der Stiftung im Land nicht nur bekannt gemacht wird, sondern dass wir auch eng zusammenarbeiten und die vielfältigen Angebote der Stiftung mit unseren Landesstrukturen verbinden.“
Landesregierung fördert gute Rahmenbedingungen für das Ehrenamt
„Die Landesregierung versteht sich als Partnerin der ehrenamtlich engagierten Bürger und Bürgerinnen und der zivilgesellschaftlichen Organisationen. Unser Anliegen ist es, möglichst gute Rahmenbedingungen für das Ehrenamt zu schaffen, die zum Mittun einladen und die Freude an der Sache erhalten. Dafür haben wir in den vergangenen Jahren Angebote aufgebaut, die guten Service, finanzielle Förderung, stabile Strukturen und funktionierende Netzwerke umfassen. Die Landesregierung gestaltet Engagementpolitik im Dialog mit der Zivilgesellschaft“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Weitere Informationen
Auf dem Ehrenamtsportal www.wir-tun-was.rlp.de wurde ein eigener Bereich für das Landesnetzwerk eingerichtet. Hier sind auch Informationen und Materialien der Leitstelle Ehrenamt zu finden. Die Leitstelle Ehrenamt in der Staatskanzlei ist eine zentrale Servicestelle und Ansprechpartnerin in allen Fragen rund um das Ehrenamt und bietet ein großes Angebot an Unterstützung.