Vom 19. bis 21. Mai 2023 fand in der Evangelischen Tagungsstätte Hofgeismar das 13. Nordhessische Hospizforum mit knapp 100 Teilnehmenden aus verschiedenen Hospizgruppen statt. Unter dem Titel „Der rote Faden in meinem Leben“ gab es Vorträge, Workshops, Kabarett und Musik sowie genügend Zeit zum Austausch oder zum Spaziergang durch den Park.
"Der rote Faden in meinem Leben" ist ein Thema, das sowohl die eigene Biografie betrifft als auch die des Gegenübers in der hospizlichen Begleitung. In der Begleitung Sterbender und ihrer An- und Zugehörigen wird immer wieder deutlich: Wer sich selbst und das Leben reflektiert, kann auch in der Begleitung anderer, diesen Raum für die Reflexion geben.
Auf diesen Zusammenhang verwies auch Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, in seinem Grußwort. Er dankte allen Ehren- und Hauptamtlichen in der Hospizarbeit für ihren Dienst.
Elisabeth Terno von der KASA betonte das gute Miteinander von KASA und Diakonie Hessen sowie den gemeinsamen Auftrag, die Menschen in der Begleitung Sterbender zu unterstützen und zu stärken.
In ihrem Eröffnungsvortrag ging Diakonin und Trauerbegleiterin Annette Wagner den „Schleifen und Knoten im Lebensfaden“ nach und warb dafür, auch die Spiritualität als zentralen Bestandteil des Lebensfadens in den Blick zu nehmen.
Abends gab es Heiteres und Nachdenkliches von Rainer Schmidt zum Thema „Keine Hände – keine Langeweile“. Der Theologe und Kabarettist erzählte von seinen ganz eigenen Inklusionserfahrungen.
Am Samstag konnten die Teilnehmenden jeweils zwei der fünf Workshops besuchen: „Mein roter Faden“ (Annette Wagner), „Inklusion macht Spaß, im Ernst?“ (Rainer Schmidt), „Meine Lebensmusik – Möglichkeiten musiktherapeutischer Biografiearbeit im Ehrenamt“ (Gustav von Blanckenburg), „Biografiearbeit – Erinnerungen pflegen“ (Angelika Trilling) sowie malerische Umsetzung des Themas „Der rote Faden in meinem Leben“ (Regine Berker).
Am Nachmittag war bei bestem Wetter Gelegenheit, bei einem gemeinsamen Spaziergang mehr über die Geschichte des Ortes zu erfahren.
Abends sorgte das Harvest Moon Duo (Frank Sommerfeld, Gitarre, und Hugo Scholz, Gesang, Saxophon u.a.,) mit dem Programm „Favorite songs“ für musikalische Unterhaltung.
Am Sonntag gab Cornelia Coenen-Marx (Seele & Sorge) mit ihrem Vortrag „Den Faden weiterspinnen – mit offenem Blick, Geduld und Feingefühl“ Anregungen, das Erarbeitete in der weiteren Arbeit fruchtbar werden zu lassen.
Zum Abschluss feierten die Teilnehmenden einen Gottesdienst in der Brunnenkirche, der von Pfarrerin Dr. Angela Rascher, Pfarrer Reinhold Hoffmann und dem Vorstand der AG Hospizarbeit und Sterbebegleitung gestaltet wurde.
Das Nordhessische Hospizforum wird von der AG Hospizarbeit und Sterbebegleitung der Diakonie Hessen vorbereitet und verantwortet. Die diesjährige Tagung wurde vom Stiftungsfonds Diadieu der Diakonie Hessen und durch die Hospizkollekte der EKKW gefördert.
Weitere Informationen sowie die Tagungsunterlagen gibt es für Mitglieder im internen Bereich der AG Hospizarbeit hier: GAP (diakonie-hessen.de)