Einkommensschwache Haushalte leiden überproportional stark unter der rasanten Teuerung, was in vielen Fällen zu existenzbedrohenden Krisen führt. Von der aktuellen Politik der Bundesregierung werden sie nur unzureichend entlastet. Das ist das Ergebnis einer am Mittwoch, den 13. Juli, veröffentlichten Studie der Beratungstochter des DIW Berlin, DIW Econ, für die Diakonie Deutschland. Die Studie ermittelt die tatsächliche „Belastung einkommensschwacher Haushalte durch die steigende Inflation“. Aus Sicht der Forscherinnen und Forscher könnte ein von der Diakonie vorgeschlagener Krisenmechanismus für soziale Notlagen die ärmsten Haushalte wirkungsvoll entlasten.
Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, erklärt dazu: „Immer mehr Menschen geraten aufgrund der steigenden Preise in existentielle Not. Dies trifft leider grade auch auf die Situation bei uns in Hessen zu mit einem überdurchschnittlichen Anstieg der Zahl der Menschen, die in Armut leben. Die von der Bundesregierung verabschiedeten Maßnahmen entlasten die einkommensärmeren Haushalte zwar, aber sie kompensieren bei weitem nicht die anhaltende Inflation. Die Studie von DIW Econ bestätigt nun, dass dies mit dem Vorschlag der Diakonie bei vertretbaren Kosten zu schaffen wäre: für mindestens sechs Monate 100 Euro pro Monat an besonders betroffene Haushalte, also zum Beispiel Wohngeld- und Grundsicherungsempfänger:innen, auszuzahlen. Das Charmante an diesem Notfallmechanismus wäre zudem, dass man ihn jederzeit reaktivieren könnte, wenn sich eine größere soziale Notlage abzeichnet. So ähnlich wie mit einem Feuerlöscher, den man schnell zur Hand nehmen kann, wenn man ihn braucht, anstatt ihn in großer Not erst erfinden zu müssen.“
Mehr Infos zur Studie gibt es auf der Website der Diakonie Deutschland