Die Belastungen für Mütter, Väter und ihren Kindern nehmen immer weiter zu: Nach der Corona-Pandemie beeinträchtigen Familien nun auch die Auswirkungen des Ukrainekriegs, die Klimakrise, gestiegene Lebenshaltungs- und Energiekosten und die damit einhergehenden finanziellen Sorgen sowie Zukunftsängste. „Die Nachfrage nach Kurmaßnahmen ist groß und die Plätze in den Kliniken sind begrenzt“, sagt Heidrun Klinger-Meske, Referentin für Frauen- und Familiengesundheit bei der Diakonie Hessen zum Muttertag am 14. Mai. „Wir kommen kaum mit der Bearbeitung hinterher. Und die Wartezeiten für eine Kurmaßnahme steigen. Dabei haben Mütter, Väter und Pflegende nach dem Gesetz einen Anspruch auf eine Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahme.“ Deutlich mehr Eltern als noch 2018 leiden an seelischen und gesundheitlichen Problemen, die sich auf die ganze Familie und alltägliche Aktivitäten auswirken, so ein Ergebnis der aktuellen AOK-Familienstudie. Alleinerziehende Mütter trifft es besonders hart.
Hinzu kommt: Geht es den Eltern nicht gut, leidet auch der Nachwuchs. Laut der AOK-Familienstudie haben die psychosomatischen Beschwerden der Kinder in den letzten Jahren zugenommen. Wie stark die Belastung der Mütter und Väter ist, hängt auch von den unterstützenden Rahmenbedingungen ab, wie z.B. bedarfsgerechte finanzielle Entlastungen, Kinderbetreuungsangebote und Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dies müssten auch die Arbeitgeber und die Politik erkennen, so Klinger-Meske weiter. Sie hätten die Möglichkeiten, Familien zu entlasten und ihre Gesundheit zu stärken. Heidrun Klinger-Meske: „Es ist wichtig, dass wir Familien frühzeitig unterstützen und nicht immer erst dann, wenn sie schon krank sind. Ist eine Kurmaßnahme allerdings nötig, sind wir mit den Beratungsstellen Frauen- und Familiengesundheit/Müttergenesung für die Menschen da.“
Wenn sich Eltern erschöpft fühlen
Über Beratungsstellen in den regionalen diakonischen Werken erhalten geschwächte und gesundheitlich gefährdete Mütter, Väter und Pflegende Unterstützung und den Zugang in stärkende und gesundheitsförderliche Maßnahmen. Die Mitarbeiter*innen beraten Sorgeleistende u.a. bei der Beantragung und Vorbereitung auf eine stationäre Mutter-Kind/Vater-Kind-Kurmaßnahme.
In den entsprechenden Kliniken des Müttergenesungswerkes erhalten Mütter und Väter medizinische, physio- und psychotherapeutische sowie psychosoziale Therapien, die sie stärken, ihre Gesundheit fördern und ihnen neue Impulse für die Alltagsgestaltung- und Bewältigung geben.
Nach der Kurmaßnahme helfen die Berater*innen im Rahmen der Nachsorge dabei, dass die positiven Impulse aus der Kurmaßnahme auch in den Alltag etabliert werden.
Weitere Informationen
Kontakt
Heidrun Klinger- Meske
Abteilung Familie, Frauen, Jugend, Kinder
Referentin für Frauen- und Familiengesundheit
Tel.: 0561 1095 3111
heidrun.klinger-meske@diakonie-hessen.de