Es ist viel zu tun für den Erhalt der Pflege in Hessen: Dies hat die Situationsabfrage in der Langzeitpflege gezeigt, die die Diakonie Hessen vor kurzem durchgeführt und veröffentlicht hat. Die ernüchternde (wirtschaftliche) Situation in der Pflege und was die Politik nun umsetzen muss, diskutierte die Arbeitsgemeinschaft Evangelische Altenhilfe und Pflege in der Diakonie (kurz: AG EAP) nun auf ihrem Sitzungstreffen mit politischen Vertreterinnen des Hessischen Ministeriums für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (kurz: HMFG): Staatssekretärin Dr. Sonja Optendrenk (CDU) und Lucie Cordes, Leiterin des Referats Pflege-/Betreuungs- und Pflegeaufsicht.
Die Pflege-Vertreter*innen der Diakonie Hessen schlagen gegenüber den politischen Vertreterinnen Alarm: Das Angebot der Langzeitpflege ist stark gefährdet, fast die Hälfte der ambulanten und ein Viertel der stationären Mitgliedseinrichtungen befinden sich in einer finanziellen Schieflage. Soll das Pflegeangebot weiter wie gewohnt zur Verfügung stehen, muss die Politik schnell handeln. Die Arbeitsgemeinschaft formuliert auf ihrer Sitzung gegenüber Staatssekretärin Sonja Optentrenk und Lucie Cordes klare Forderungen. Denn nur mit einer grundlegenden Finanz- und Strukturreform kann die Pflege attraktiv und bezahlbar werden. So braucht es u.a. eine ernsthafte und nachhaltige Entbürokratisierung sowie eine prioritäre Behandlung der ausstehenden Zahlungen durch Krankenkassen und Behörden. Zwischen 6 Monaten und 2 Jahren müssen Pflegeeinrichtungen auf Bescheide und die Zahlung ihrer Leistungen warten. Viel zu lang! Hier muss die Landespolitik dringend eingreifen.
Bereits in ihrer letzten Sitzung Anfang Juli hatte AG EAP einen politischen Vertreter zu Gast. Die Expert*innen der Diakonie Hessen diskutierten mit CDU-Landtagsabgeordneten Max Schad erste Umfrageergebnisse.
Die ausführlichen Ergebnisse gibt es unter Die Pflege krankt: Pflegeversorgung stark gefährdet (diakonie-hessen.de)