Vom 27. bis 29. April kommen die Vertreter*innen der beiden Kirchen Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau auf ihren jeweilige Führjahrsynoden zusammen, tagen und entscheiden zu den aktuellen Themen der Kirchen. Die Diakonie Hessen ist auf beiden Synoden mit einem aktuellen Bericht vertreten.
Diakonie ist wichtiger denn je
Die beiden Vorstände des Verbandes, Vorsitzender Carsten Tag und Dr. Harald Clausen, machen in ihrem Bericht vor den Synodalen deutlich, welche Bedeutung die Diakonie Hessen für die Gesellschaft und die Kirche hat. „Wir stehen vor großen Herausforderungen. Um diesen bestmöglich begegnen zu können, braucht es eine starke Diakonie! Es braucht weiterhin einen starken, handlungsfähigen Landesverband, der auch in Zukunft mit den notwendigen Ressourcen ausgestattet ist! Es braucht jeden Tag in jeder Stadt und in jedem Landkreis Menschen, die sich in Kirche und Diakonie einsetzen zum Wohle des und der Nächsten", so der Vorstandsvorsitzende mit Bezug auf die Zuwendungen der Landeskirche für die Diakonie Hessen.
„Wir sorgen dafür, dass Politik und Zivilgesellschaft aufmerksam werden für soziale Ungerechtigkeiten, die Bedarfe und für die Notwendigkeiten zur Ausgestaltung von sozialem Frieden. Wir setzen uns ein und arbeiten mit an den landesweiten Regelungen zu Standards und zu der Finanzierung der diakonischen Arbeitsfelder und Einrichtungen. Und wir sorgen durch zentrale Konzeptionen, Beratung, Unterstützungen und Vernetzung dafür, dass die diakonischen Einrichtungen in der Lage sind, die sich ständig wandelnden und wachsenden fachlichen und ordnungsrechtlichen Anforderungen an die Erbringung ihrer diakonischen Leistungen umsetzen können,“ ergänzt Dr. Harald Clausen.
EKKW nimmt Finanzen in den Blick
Bei der Synode der EKKW geht es in Hofgeismar um die kirchlichen Finanzen und der damit verbundene Veränderungsprozess: Welche Einsparmöglichkeiten und Spielräume gibt es angesichts schwindender Ressourcen? Die Synodalen beraten über die konkreten Eckdaten für die Haushaltsplanaufstellung 2024/2025. Auch um die Weiterentwicklung der Eckpunkte im Rahmen des Haushaltskonsolidierungsprozesses wird es gehen.
Auf der Tagesordnung stehen ferner Berichte, unter anderem von Oberkirchenrat Jörn Dulige, dem scheidenden Beauftragten der Evangelischen Kirchen in Hessen am Sitz der Landesregierung, sowie dem Landeskirchlichen Koordinator zum Thema „Sexualisierte Gewalt“. Zu Gast ist zudem Militärbischof Dr. Bernhard Felmberg (EKD). Er spricht am Freitagabend zum Thema „Seelsorge an Soldatinnen und Soldaten in der Zeitenwende“. Mehr Infos
Reformprozess und queere Menschen im Fokus der EKHN
In Frankfurt am Main kommt die Synode der EKHN zu ihrer diesjährigen Frühjahrstagung zusammen. Unter der Leitung von Präses Birgit Pfeiffer berät das mit einem Parlament vergleichbare Kirchengremium im Dominikanerkloster unter anderem über den Reformprozess „ekhn2030“ und den Bericht von Kirchenpräsident Volker Jung zur Lage in Kirche und Gesellschaft. Auf der Agenda steht auch die Zukunft der Jugendbildungsstätte „Kloster Höchst“ im Odenwald sowie der evangelischen Grundschule in Weiten-Gesäß. Zudem will sich die Synode mit einem Schuldbekenntnis gegenüber queeren Menschen befassen. Schließlich wird auch ein neuer Propst oder eine neue Pröpstin für den Bereich Oberhessen gewählt. Mehr Infos
Über die Landessynoden
Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gehören rund 730.000 Menschen (Stand 31. Dezember 2022) an. Das Gebiet der Landeskirche erstreckt sich von Bad Karlshafen im Norden bis zum Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim im Süden, vom Waldecker Upland im Westen bis zum im Freistaat Thüringen gelegenen Kirchenkreis Schmalkalden. Der 14. Landessynode gehören 78 Mitglieder an; dabei sind die Nicht-Theologen in der Mehrheit. Das Gros der Mitglieder wird direkt von den Synoden der Kirchenkreise für sechs Jahre gewählt. Präses ist Dr. Michael Schneider aus Schlüchtern. Erste Beisitzerin ist Dr. Isabel Schneider-Wölfinger aus Espenau, zweiter Beisitzer ist Pfarrer Jan-Friedrich Eisenberg aus Vöhl.
Die Landessynode besitzt herausragende Kompetenzen: Sie hat in allen kirchlichen Fragen die letzte Entscheidung. Die geistliche und rechtliche Leitung der Landeskirche teilt sie mit dem Bischof / der Bischöfin, den Pröpstinnen und Pröpsten, dem Rat der Landeskirche und dem Landeskirchenamt. Alle anderen Leitungsorgane sind der Landessynode verantwortlich. Die Synode wählt den Bischof / die Bischöfin und entsendet aus ihrer Mitte den Rat der Landeskirche. Sie erlässt Gesetze, verabschiedet den Haushalt und schafft so die Grundlagen für das rechtliche Leben der Landeskirche. Mehr Infos
Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Die hessen-nassauische Kirchensynode repräsentiert rund 1,4 Millionen Evangelische in einem Gebiet von Biedenkopf über Mainz bis Neckarsteinach. Die Synode hat derzeit 120 Mitglieder, zwei Drittel davon sind nicht-ordinierte Gemeindemitglieder, ein Drittel Pfarrerinnen und Pfarrer, eine Legislatur dauert sechs Jahre. Die Synode verabschiedet Gesetze, besetzt durch Wahl die wichtigsten Leitungsämter und beschließt den Haushalt. Als das maßgebende Organ der geistlichen und rechtlichen Leitung trifft sie damit alle wichtigen kirchenpolitische Entscheidungen. Fachausschüsse wirken im Gesetzgebungsverfahren mit und bereiten die Entscheidungen vor. Geleitet wird die Synode vom Kirchensynodalvorstand unter dem Vorsitz der ehrenamtlichen Präses Birgit Pfeiffer. Mehr Infos