Gespräche mit Klient*innen und Mitarbeitenden, dies ist der Schwerpunkt der „Diakonie on Tour“. Im Rahmen dieser regelmäßigen Besuche in Mitgliedseinrichtungen der Diakonie Hessen war aktuell der Vorstandsvorsitzende Carsten Tag zu Gast in Einrichtungen in Schmalkalden, Morschen und Alsfeld.
In vielfältigen Gesprächen mit Mitarbeitenden, aber vor allem mit Klient*innen und Ehrenamtlichen erhielt Carsten Tag einen Einblick in die Arbeit in Werkstätten für behinderte Menschen (diakoniewert Schmalkalden und bdks Morschen), in die Tafelarbeit, in den ambulanten Hospizdienst (beide Schmalkalden) sowie die Wohnungslosenhilfe (Alsfeld).
„In den diakonischen Einrichtungen wird tolle Arbeit von engagierten Kollegen und Kolleginnen mit viel Kompetenz und Herzblut geleistet. Dies ist bei meinen Besuchen wieder einmal deutlich geworden. In allen Gesprächen wurden aber immer wieder Bürokratie und unverständliche Regulierungen als Hemmnisse für eine erfolgreiche Arbeit und letztendlich, was z.B. die Eingliederungshilfe betrifft, eine erfolgreiche Inklusion genannt. Hier muss die Politik nachsteuern. Und wir werden auf den unterschiedlichsten Wegen auf Verbesserungen hinwirken. Auch die geplanten Kürzungen im Bundeshaushalt, vor allem im Sozialbereich, gefährden die hervorragende Arbeit unserer Mitglieder. Hier müssen wir gegensteuern. Es geht um die Bewahrung unseres Sozialstaates und letztlich um die Frage, in welcher Gesellschaft wir leben und wie wir mit Menschen umgehen wollen, die auf Hilfe angewiesen sind“, so Carsten Tag.
Offene Gespräche mit Klient*innen …
Direkt mit den Klient*innen ins Gespräch kommen konnte der Vorstandsvorsitzende beim Besuch der Werkstatt für behinderte Menschen der Einrichtung „diakoniewert“ im thüringischen Trusetal sowie im Küchengarten der bdks am Kloster Haydau im hessischen Morschen. Insbesondere die Gespräche mit den Werkstatträten beider Einrichtungen verdeutlichten noch einmal, welche positive Bedeutung die Werkstätten für die dort arbeitenden Beschäftigten haben. „Die Werkstätten für Menschen mit Behinderung müssen bleiben. Besonders die Menschen in den Tagesförderstätten sind darauf angewiesen. Es wäre besser, man würde mit uns reden und nicht über uns,“ sagte Robert Freund, Vorsitzender des Werkstattrates Wabern.
… und Politiker*innen
Auf die steigende Zahl der wohnungslosen Menschen wies Einrichtungsleiter Andreas Wiedenhöft beim Besuch der Einrichtung „La Strada“ der Wohnungsnotfallhilfe in Alsfeld hin. Gemeinsam mit Politikern von FDP, Linke und SPD sowie der Dekanin des Vogelsbergs, Dr. Dorette Siebert, konnte Carsten Tag einen guten Überblick erhalten, wie die Einrichtung mit steigenden Zahlen umgeht. Beeindruckt waren die Gäste auch von der Tatsache, dass die Pforte der Einrichtung das ganze Jahr rund um die Uhr besetzt ist (24/7).
Dank an Ehrenamtliche
Zahlen, die beeindrucken, aber auch beängstigend sind, nannte auch Karola Leyh, die Leiterin der Tafel in Schmalkalden in Trägerschaft des dortigen Kirchenkreises. Insgesamt sind 271 Haushalte mit 676 Personen (davon 251 Kinder) Kunden der Tafel, sie werden von derzeit 80 Tafel-Ehrenamtlichen betreut. „Die Zahl der Menschen, die zu uns kommen ist seit
Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine enorm gestiegen So sind von den genannten 271 insgesamt 119 ukrainische Haushalte. Aber nicht nur hier verzeichnen wir einen Zunahme der Bedürftigen“, erläuterte Leyh.
Beim Besuch in den Räumlichkeiten des ambulanten Hospizdienstes mitten in Schmalkalden sprach Carsten Tag mit den beiden Koordinatorinnen und einigen der insgesamt 62 Ehrenamtlichen. Auch hier war es bemerkenswert zu sehen, mit welchem Einsatz die freiwillig Engagierten sich für andere Menschen einsetzen.
Carsten Tag abschließend: „Für mich sind diese Besuche immer wieder ein Geschenk: zu sehen, mit wie viel Leidenschaft und Sachverstand an so vielen Orten so viele Menschen als Teil der diakonischen Familie unterwegs sind – zum Wohle der Nächsten.“