Der Ratschlag Kinderarmut, dem neben der Diakonie Hessen 60 weitere Verbände, Gewerkschaften, zivilgesellschaftliche Organisationen und Einzelpersonen angehören, veröffentlicht zum Auftakt ihrer Kampagne #4JahreGegenKinderarmut zur Bundestagswahl 2021 eine gemeinsame Erklärung. Sie fordern von der neuen Bundesregierung in den nächsten vier Jahren, Kinderarmut endgültig zu beseitigen. Unsere Expertin für Kinderarmut, Dr. Melanie Hartmann, sagt dazu:
„Auch in Hessen lebt jedes fünfte Kind in relativer Armut. Daran dürfen wir uns nicht gewöhnen. Alle Kinder sind gleich viel wert, alle Kinder verdienen deshalb ein chancengerechtes Aufwachsen. In einem so reichen Land wie Deutschland dürfen materieller Mangel, soziale Ausgrenzung, geringere Bildungschancen und höhere Gesundheitsrisiken für ein Kind keine Rolle spielen. Uns fehlt es nicht an Geld und auch nicht an Studien oder Daten. Die neue Bundesregierung hat nun die Aufgabe und die Pflicht, nachhaltige Maßnahmen zur Beseitigung von Kinderarmut zu etablieren.
So erwarten wir etwa von der künftigen Koalition, dass das Gute-Kita-Gesetz fortgeführt und eine bedarfsgerechte Kindergrundsicherung eingeführt wird. Alleinerziehende müssen steuerlich weiter entlastet werden. Ein Baustein für ein gutes Aufwachsen ist auch der Ausbau der Ganztages-Grundschulbetreuung. Außerdem muss in Bildung als Schutzfaktor gegen Armut investiert werden und die Mieten sollten auch in Ballungszentren für Familien wieder bezahlbar werden. Zudem müssen wir alles daran setzen, dass Kinder und Jugendliche nicht durch die Corona-Pandemie zu Verlierern werden. Sie sollten auch über 2021 hinaus dabei unterstützt werden, die Folgen der Pandemie zu verarbeiten. Nur so können wir dazu beitragen, dass der Geldbeutel der Eltern nicht über die Zukunft der Kinder entscheidet.“
Weitere Informationen
- Erklärung des "Ratschlags Kinderarmut"
- Pressemitteilung des Bündnisses
- Themenseite der Diakonie Hessen zu Kinder- und Jugendrechten
- Positionspapier der Diakonie Hessen zur Bundestagswahl "Unerhört. Sozial. Bundesweit."