Auch im Jahr 2022 leben in Hessen Schätzungen zufolge 3.000 Menschen dauerhaft im Freien (da es für Hessen keine eigene Statistik gibt, ist dies anhand der Zahlen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe berechnet.). Steigende Energiekosten und ein gewinnorientierter Immobilienmarkt führen dazu, dass die Wohnungsnot zunimmt. Bezahlbarer Wohnraum ist nur schwer zu finden.
Zum Tag der Wohnungslosen am 11. September macht Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, darauf aufmerksam: „Ein Leben, in dem man in extremer Armut und ohne Wohnung auf der Straße leben muss, darf es bei uns nicht geben. Durch die steigenden Energiepreise und Lebenshaltungskosten ist zu befürchten, dass noch mehr Menschen ihre Wohnung verlieren werden. Dabei hat die Europäische Union die Beseitigung der Obdachlosigkeit bis 2030 als Ziel beschrieben.“
Die Hitze im Sommer und die Kälte im Winter lassen alle Menschen spüren, wie hart es sein kann, sich im Freien aufzuhalten. Im Besonderen für diejenigen, die dies ohne eine Wohnung dauerhaft machen müssen. Felix Blaser, Bereichsleiter der Diakonie Hessen macht deutlich: „Die Diakonie Hessen fordert schon seit Jahren zusammen mit anderen hessischen Wohlfahrtsverbänden ein Aktionsprogramm der Landesregierung zur Überwindung der Wohnungslosigkeit. Denn eine Wohnung ist mehr als ein Dach über dem Kopf, sie ist Lebensmittelpunkt und der schützende Hafen. Eine Wohnung gehört zu einem menschenwürdigen Leben dazu.“
Präventiv tätig zu werden ist ein besonderer Schwerpunkt diakonischer Arbeit. Beratung und Unterstützung, gerade jetzt mit Blick auf die steigenden Kosten, ist unabdingbar, damit nicht noch mehr Menschen auf der Straße leben müssen. „Dies muss koordiniert und Hand in Hand mit anderen Anlaufstellen gehen. Wenn die Wohnung weg ist, wird es schwer, wieder bezahlbaren Wohnraum zu finden. Je länger das Leben auf der Straße andauert, umso schwieriger wird der Weg zurück“, macht Katharina Alborea, Referentin für Wohnungsnotfall- und Straffälligenhilfe der Diakonie Hessen die prekäre Lebenslage wohnungsloser Menschen deutlich.
Kontakt:
Katharina Alborea
Referentin Wohnungsnotfallhilfe und Straffälligenhilfe
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