Gespräche mit Klient*innen, Mitarbeitenden und Politikern, dies ist der Schwerpunkt der „Diakonie on Tour“. Dabei erhält der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Hessen Carsten Tag einen Einblick in die Arbeit diakonischer Einrichtungen.
Mainz
Den Anfang machte die psychosoziale Beratungsstelle „Wallstraße“ mit angeschlossenem Tagesaufenthalt der Wohnungslosenhilfe von Mission Leben in Mainz. In der Beratungsstelle erhalten Menschen in sozialen Notlagen Hilfe, Beratung und Unterstützung. "Kein Geld, keine Wohnung, keine Perspektiven", sagte Carsten Tag beeindruckt von der dort geleisteten Arbeit. "Die Mitarbeitenden der Beratungsstellen und Tagesaufenthalte hören und sehen viel. Wie wichtig neben der hochqualifizierten Beratung auch das einfache Dasein und Zuhören ist, habe ich heute selbst erleben können. Gleichzeitig steht fest: In Hessen gibt es über 22.000 Menschen ohne mietvertraglich abgesicherten Wohnraum. Die Landesregierung muss endlich mehr für einen sozialen Wohnungsbau unternehmen.“ Einrichtungsleiterin Tanja Scherer freute sich über den Besuch und sagte: "Für mich ist es immer eine tolle Gelegenheit, anderen einen Einblick in unser Arbeitsfeld zu geben. Die meisten nehmen gute Impulse für sich mit. Es war sehr schön, dass Herr Tag uns bei unserer Arbeit unterstützt hat und sich mit wohnungslosen Menschen interessiert unterhalten hat."
Gießen
Am zweiten Tag seiner Tour besuchte Carsten Tag die Jugendwerksatt Gießen. Sie unterstützt benachteiligte Jugendliche und Langzeitarbeitslose beim Einstieg oder Wiedereinstieg in Beruf und Arbeit. Tätigkeitsschwerpunkte sind die Berufsorientierung, die Ausbildungs- und Berufsvorbereitung, die berufliche Erstausbildung sowie Qualifizierungs-Maßnahmen. Neben Gesprächen mit Vertreter*innen der Gremien der Jugendwerkstatt, Klient*innen und Politiker*innen konnte er in der Textilwerkstatt auch selbst an einer Nähmaschine tätig werden. „Die Diakonie steht dafür, dass benachteiligte Menschen die Unterstützung bekommen, die sie benötigen, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Ausbildungs- und Erwerbsintegration ist dafür einer der zentralsten Bausteine, gerade mit Blick auf Jugendliche. Ich bin beeindruckt, wie hier in der Jugendwerkstatt Gießen dank des großen Engagements der Verantwortlichen diese Schwerpunkte umgesetzt werden“, so der Vorstandsvorsitzende.
Alzey
Den Abschluss bildete der Besuch des Mehrgenerationenhauses und der Tafel in Alzey. Das Mehrgenerationenhaus ist ein Ort, an dem sich alle Generationen begegnen, treffen und kennenlernen. Menschen jeden Alters und jeder Herkunft können hier voneinander lernen, Zusammensein und sich mit ihren Fähigkeiten, Fragen und Ressourcen einbringen. „Die gesellschaftlichen Herausforderungen nehmen immer weiter zu. Umso wichtiger sind die Mehrgenerationenhäuser als Orte der Begegnung und der Bildung. Sie stärken das Miteinander in der Nachbarschaft und fördern das Engagement! Von daher danke ich allen, die hier im Mehrgenerationenhaus in Alzey jeden Tag im Haupt- oder Ehrenamt dazu beitragen, dieses wunderbare Haus mit Leben zu füllen", sagte Carsten Tag in Anschluss an seinen Besuch. Ebenfalls sehr beeindruckt zeigte sich Carsten Tag in der Tafel. Sie will die Not derer lindern, die nur über geringe Einkünfte verfügen oder sich aus anderen schicksalhaften Situationen heraus den notwendigen täglichen Lebensunterhalt nicht sichern können. Carsten Tag: „Ich bin bewegt und beeindruckt vom freiwilligen Engagement der vielen Helferinnen und Helfer in der Tafel Alzey. Sie helfen zahlreichen Menschen, jeden Monat trotz eines zu knappen Budgets über die Runden zu kommen und leisten so auch einen wichtigen Beitrag, damit unsere Gesellschaft zusammenhält. Hier wird gelebte Nächstenliebe ganz unmittelbar sichtbar und greifbar. Gleichzeitig dürfen wir nicht vergessen, dass Tafeln keine Versorger sind. Daran muss der Rechtsstaat immer wieder erinnert werden. Teilhabe für alle ist kein Almosen, sondern ein Rechtsgut.“