#wärmespenden unterstützt seit 5 Jahren wohnungslose Menschen
Der Auftakt der Spendenaktion #wärmespenden fand im Rahmen der Mittagsessensausgabe in der Teestube in Wiesbaden statt. Gemeinsam mit wohnungslosen Menschen nahmen die frühere Fußballnationalspielerin Nia Künzer und Julia Nestle, Moderatorin bei HIT RADIO FFH, beide Botschafterinnen der Aktion #wärmespenden, am Mittagessen teil und kamen mit Betroffenen ins Gespräch. Im Anschluss besichtigten die Botschafterinnen die Räumlichkeiten der Wohnungsnotfallhilfe und informierten sich über die vielfältigen Angebote.
Auf der Straße hält ein Schlafsack keinen Winter lang
Der 33-jährige Jan Schulze war sieben Jahre wohnungslos und lebte auf den Straßen der Landeshauptstadt Wiesbaden. Seit anderthalb Jahren hat er unter Vermittlung der Diakonie eine eigene Wohnung ganz in der Nähe der Teestube. „Ich habe überall in Wiesbaden geschlafen, in Parks, auf Bänken und in Eingängen. Umso dankbarer bin ich, dass ich hier Hilfe gefunden habe und jetzt etwas zurückgeben kann“, so der ehemals wohnungslose Mann, der in der Einrichtung u.a. bei der Essensausgabe hilft. Auch die Spendenaktion #wärmespenden begrüßt er, da immer wieder neue Schlafsäcke benötigt werden. „Und so ein Schlafsack ist da draußen überlebenswichtig“, so Schulze abschließend.
3.500 Menschen leben in Hessen auf der Straße
2020 waren bundesweit ca. 256.000 Menschen (Jahresgesamtzahl) ohne Wohnung. In Hessen gibt es seit 2022 eine landesweite Wohnungsnotfallstatistik: 12.110 Menschen wurden in diesem Jahr in den Unterkünften und Einrichtungen zur Übernachtung gezählt. „Diese Zahl beinhaltet aber nicht die Menschen, die auf der Straße leben, nicht die Zahl derer, die bei Freunden oder Bekannten unterkriechen. Hier gehen wir aktuell von etwa 3.500 Menschen aus. Und die Zahl der Menschen in akuter Not wird weiterwachsen, dazu tragen die steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten bei“, so Katharina Alborea, Referentin Wohnungsnotfallhilfe der Diakonie Hessen. Der Frauenanteil liegt in den Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe bei 27%. Menschen über 60 Jahren sind bereits mit etwa 10 Prozent vertreten. Meist ist es Armut, verbunden mit schwierigen persönlichen Lebensumständen, die Menschen auf die Straße treibt. Neben der materiellen, gesundheitlichen und psychischen Not leiden sie auch unter sozialer Ausgrenzung und der damit verbundenen Isolation.
Mit der Aktion #wärmespenden wird diese Not etwas gelindert und durch den persönlichen Kontakt der Zugang zum Hilfesystem erleichtert. Das Prinzip der Aktion #wärmespenden ist denkbar einfach: Jede private Spende bis 500 Euro wird durch größere Förderer verdoppelt. Von den Geldern werden winterfeste Schlafsäcke und weitere Soforthilfen wie Isomatten, warme Unterwäsche oder Zelte für Menschen finanziert, die auf der Straße leben. Die Diakonie Hessen und die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ rufen bereits zum fünften Mal die Hess*innen auf, sich an #wärmespenden zu beteiligen.
Die Hilfsaktion von Diakonie Hessen und Landesstiftung "Miteinander in Hessen" wird auch in dieser Saison maßgeblich unterstützt von HIT RADIO FFH und Mainova.