Etwa 3.000 Menschen übernachten Schätzungen zufolge dauerhaft im Freien. Sie gehören zu den großen Verlierern der Gesellschaft. Für sie gibt es kaum Chancen eine bezahlbare Wohnung zu finden – zu groß ist der Wohnungsmangel. Zum Tag der Wohnungslosen am 11. September sagt Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen: „Jeder von uns hat einen Anspruch auf ein menschenwürdiges Leben. Mit anwachsender Wohnungsnot und zunehmenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten etwa durch die Corona-Pandemie müssen wir davon ausgehen, dass noch mehr Menschen ihre Wohnung verlieren werden. Soweit darf es erst gar nicht kommen.“ Die Diakonie Hessen fordert schon seit Jahren zusammen mit anderen hessischen Wohlfahrtsverbänden ein Aktionsprogramm der Landesregierung zur Überwindung der Wohnungslosigkeit. „Geschehen ist bisher noch nichts“, sagt Carsten Tag weiter. „Doch nur gemeinsam können wir die unterstützungsbedürftigen Menschen in die Wohnungen bringen. Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“
„Benötigt werden etwa acht Millionen Euro für die kommenden vier Jahre“, erläutert Stefan Gillich, Abteilungsleiter und zuständig für die Wohnungsnotfallhilfe bei der Diakonie Hessen. „Eine Wohnung ist zwar nicht alles, aber ohne Wohnung ist alles nichts.“ Benötigt wird eine konkrete Erfassung der Lebenssituation wohnungsloser Menschen sowie verstärkt präventive Ansätze, um den Wohnungsverlust zu vermeiden. Stefan Gillich: „Dies muss koordiniert und Hand in Hand mit anderen Anlaufstellen gehen. Je länger jemand auf der Straße lebt, umso schwieriger wird es, die Person in die Gesellschaft zu integrieren. Sie gilt es auf der Straße anzusprechen, in Wohnraum zu vermitteln und auch danach noch zu begleiten.“
Weitere Informationen zu Aktionen, Zahlen und Fakten gibt es auf unserer Themenseite zum Tag der Wohnungslosen
Kontakt bei Rückfragen
Stefan Gillich
Stefan.Gillich@diakonie-hessen.de
Tel.: 0170-9194454