So lautet die Jahreslosung für das noch neue Jahr 2021. Die Losung selbst mag wie eine Überschrift gelten, unter die wir die kommenden 12 Monate stellen – oder als Kompass, nach dem wir unser Tun und Handeln ausrichten.
Wir finden den Vers am Ende eines Kapitels, das in der Luther-Übersetzung mit „Von der Feindesliebe“ überschrieben ist. Hierin ruft Jesus im ersten Vers dazu auf: „Liebt eure Feinde, tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen!“
Das sind starke Worte! Worte, die den Weg zu einem gelingenden Leben aufzeigen! Wie sähe unsere Welt wohl aus, wenn wir so handelten? Wie sähe „meine“ Welt wohl aus, wenn ich es schaffte, so zu handeln?
Leider ist meist das Gegenteil der Fall: allzu oft vergelten wir einander gemäß der Maxime „wie du mir, so ich dir“ oder „wie es in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus“. Wir lassen uns dann leiten vom Eigennutz und von unseren Emotionen. Wohin das führt, sehen wir jeden Tag in den Nachrichten.
„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ Dieser Aufruf Jesu verschiebt meinen inneren Kompass: weg vom Prinzip der Gegenseitigkeit und des Eigennutzes – hin zu dem, wie Gott an uns handelt: barmherzig! Gott liebt und erbarmt sich seiner Menschenkinder und seiner gesamten Schöpfung. Er sucht Verlorenes und feiert Freudenfeste für Gefundene.
Gottes Barmherzigkeit strahlt dabei als unzerstörbare und weltverändernde Kraft in unsere Welt hinein – auch in das neue Jahr 2021. Sie verändert dabei auch mich und hilft mir dabei, selbst barmherzig zu sein: dem Anderen wie auch mir gegenüber. Nichts muss ich dabei geben, was mir nicht selbst geschenkt ist.
Solcher Art, barmherzig zu handeln, ist dann auch wahrhaft diakonisches, dienendes Handeln.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein segensreiches Jahr 2021, in dem wir uns als Gesegnete und Segnende zugleich erfahren dürfen!
Amen.