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Wärme spenden. Leben retten. Miteinander helfen!

Diakonie Hessen startet gemeinsam mit der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ Kältehilfeprojekt für Obdachlose auf der Straße. Gefördert wird das Projekt vom Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen. Prominente Unterstützer sind unter anderem Ministerpräsident Volker Bouffier und Fußball-Legende Rudi Völler.

Der Winter und sinkende Temperaturen sind für wohnungslose Menschen auf der Straße eine akute Bedrohung. Die Diakonie Hessen und die Landesstiftung Miteinander in Hessen“ helfen auf der Straße lebenden Menschen speziell in der kalten Jahreszeit und haben das Projekt „Wärme spenden. Leben retten. Miteinander helfen!“ ins Leben gerufen. Zusätzlich gefördert wird das Projekt von dem Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen mit einem Betrag von 20.000 Euro aus den Erträgen des PS-LOS-Sparens.

Das Prinzip ist denkbar einfach: Jeder gespendete Betrag (bis 500 Euro) wird von der Stiftung verdoppelt. Von den Spenden werden den Menschen winterfeste Schlafsäcke und Isomatten zur Verfügung gestellt. Zugleich soll damit der Zugang in das Hilfesystem erleichtert werden.

Volker Bouffier, Vorsitzender des Kuratoriums der Landesstiftung, zum Start des Projekts:

„Die Vorweihnachtszeit verbringen wir gerne mit der Familie oder mit Freunden in wohliger Wärme zuhause. Für Menschen ohne Dach über dem Kopf wird es jedoch schwieriger, Orte zu finden, die sie vor Kälte schützen. Mit unserem Hilfsprojekt laden wir dazu ein, nicht wegzuschauen, sondern zu helfen. Dieses Miteinander unterstützt die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“, indem sie jeden Spenden-Euro verdoppelt. Machen Sie mit und verschenken Sie ein Stück Wärme. Ihre Hilfe kann Leben retten.“

Neben der Eishockeymannschaft der Löwen Frankfurt unterstützt auch Rudi Völler, der dem Kuratorium der Landesstiftung angehört, die Initiative: „Ich spende für das Projekt, weil dadurch den Menschen in Not schnell und direkt geholfen werden kann“, so die in Hanau geborene und aufgewachsene Fußball-Legende. 

In Hessen leben nach Schätzungen ca. 4.000 Menschen dauerhaft auf der Straße. „Wir sind den Spendern und unseren Förderern sehr dankbar - mit den Geldern können wir den Menschen in Not schnell helfen", so Wilfried Knapp, Vorstand der Diakonie Hessen. Er sieht in der landesweiten Aufstellung der Diakonie Hessen beste Voraussetzungen, umfassend Hilfe leisten zu können: "Die Diakonie hat in nahezu allen Landkreisen in Hessen durch zahlreiche Einrichtungen und Streetworker direkten Zugang zu den von der Kälte bedrohten Menschen. So können wir schnell und unkompliziert genau da helfen, wo Hilfe benötigt wird.“

Spendenkonto:

Evangelische Bank

DE12 5206 0410 0004 0506 06

Stichwort „Kältehilfe“

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Online-Spende gibt es unter:

www.waermespenden.diakonie-hessen.de #WärmeSpenden

Corona verschärft die Situation der wohnungslosen Menschen

„Diesen Winter wird es für obdachlose Menschen nicht nur wegen der Kälte schwer“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Hessen, Carsten Tag. „Die eh schon prekäre Situation der Menschen auf der Straße hat sich durch Corona noch einmal verschärft. Mit der Pandemie sind zudem viele Einnahmequellen von wohnungslosen Menschen weggebrochen. Insbesondere in den Tagesaufenthalten muss aufgrund notwendiger Hygiene- und Abstandsmaßnahmen die Platzzahl begrenzt werden. Eine belastende Situation für Mitarbeitende und Hilfesuchende.“

Immer mehr Obdachlose in Hessen

Die Diakonie Hessen schlägt zusammen mit den anderen hessischen Wohlfahrtsverbänden Alarm: die Zahl der wohnungslosen Menschen steigt weiter an. Dies geht aus der „Liga-Stichtagserhebung Wohnungsnotfallhilfe 2020“ hervor. Die Daten wurden Ende Februar erhoben, kurz vor Beginn der Corona-Einschränkungen. Angesichts der Corona-Folgen befürchten die Verbände, dass durch Einnahmeverluste, Jobverluste, weitere Überschuldungen, Mietzahlungsschwierigkeiten die Anzahl wohnungsloser Menschen weiter zunimmt.

Während des Stichtags hatten die Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe in Hessen Kontakt zu knapp 3.500 Menschen. Nach Einschätzung von Stefan Gillich, Leiter der Abteilung Existenzsicherung, Armutspolitik und Gemeinwesendiakonie der Diakonie Hessen, liegt die Gesamtzahl wohnungsloser Menschen in Hessen jedoch deutlich höher. „Ein drängendes, aktuelles Problem sind die Notunterkünfte. Sie waren bereits in der Vergangenheit meist überbelegt. Durch die Hygieneregeln im Zusammenhang mit Corona ist es zwingend, die Belegung der Zimmer zum Schutz der Bewohner*innen zu reduzieren. Das verschlimmert die Situation weiter“, so Gillich. „Es fehlt schlichtweg an bezahlbaren Wohnungen."

Jede Spende zählt

Bei steigenden Fallzahlen und sinkenden Temperaturen steht den Menschen, die auf der Straße leben, ein harter Winter bevor. Sie sind gesundheitlich meist ohnehin schon angeschlagen und gehören zur Risikogruppe – mit Corona kommt neben der Kälte eine weitere Bedrohung hinzu. Umso wichtiger ist jetzt die Unterstützung durch die Menschen in Hessen.

Die hohe Spendenbereitschaft in den vergangenen beiden Wintern stimmt den geschäftsführenden Vorstand der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“, Professor Heinz Zielinski, jedoch sehr zuversichtlich: „Seit Herbst 2018 haben rund 500 Einzelspender*innen die Aktion unterstützt. Wir hoffen, dass auch in dieser Saison viele bei #wärmespenden mitmachen. Jeder und jede kann etwas bewegen. Durch die Verdopplung sorgen auch Beträge von fünf oder zehn Euro für eine große Wirkung. Helfen Sie mit, damit in Hessen kein Mensch auf der Straße erfrieren muss“, so Zielinski abschließend.