Erica Ludolph, die frühere Leiterin der „Hilfsstelle für rassisch verfolgte Christen“ im Diakonischen Werk in Hessen und Nassau, eine der Vorgängerorganisationen der Diakonie Hessen, wird heute am 25. März 100 Jahre alt. Die Frankfurterin hat sich während des NS-Regimes für Kriegsgefangene eingesetzt und einer rassisch verfolgten Christin zur Flucht verholfen. Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, gratuliert der Bewohnerin des Alten- und Pflegeheims Martha-Haus des Diakonischen Werks für Frankfurt und Offenbach. Carsten Tag: „Erica Ludolph ist eine Kämpferin für rassisch verfolgte Christen und Christinnen. Mit Leidenschaft und Mut hat sie sich zeit ihres Lebens für verfolgte Menschen und die Aufarbeitung der NS-Zeit eingesetzt. Aber nicht nur als Leiterin unserer Hilfsstelle in der Nachkriegszeit hat sie sich für rassisch verfolgte Christen eingesetzt. Während der NS-Zeit hat sie aus ihrem christlichen Glauben heraus für französische Kriegsgefangene und als Mitglied der Bekennenden Kirche für verfolgte Christen ihr eigenes Leben riskiert. In einer Zeit, in der Herkunft und Glaube mehr zählten als Menschlichkeit, stand für sie das Leben der anderen an erster Stelle. Für diesen Mut bewundern wir sie und gratulieren Erica Ludolph von Herzen zu diesem besonderen Geburtstag.“
Erica Ludolph hat ab 1960 als Mitarbeiterin der „Hilfsstelle für rassisch verfolgte Christen“ bei dem Diakonischen Werk in Hessen und Nassau angefangen und leitete die Stelle ab 1965 bis zu ihrer Rente 1981. Während des Ruhestands brachte sie sich noch weiter in ein Forschungsprojekt für Christen jüdischer Herkunft im Nationalsozialismus ein. Auch hat sie zwei Stolpersteine vor ihrem früheren Wohnhaus für zwei deportierte jüdische Nachbarn initiiert.