Zwei soziale Projekte aus Kaiserslautern und Wittlich teilen sich dieses Jahr den ersten Platz des Helmut-Simon-Preises 2020. Sie und die drei weiteren Preisträger des von den drei Diakonischen Landesverbänden in Rheinland-Pfalz (Diakonie Hessen, Diakonie Pfalz Diakonie, Rheinland-Westfalen-Lippe) ausgeschriebenen Preises werden von Malu Dreyer, Ministerpräsidentin und Schirmherrin des mit 10.000 Euro dotierten Helmut-Simon-Preises, besonders gewürdigt.
1.Platz: „Helferkreis Kalkofen“ und „Rückenwind – Hilfen für Angehörige Inhaftierter“
Einer der beiden erstplatzierten Preisträger ist der „Helferkreis Kalkofen“ aus Kaiserslautern, der mit einer wertschätzenden Grundhaltung das Selbstvertrauen der Einwohner*innen eines der ältesten sozialen Brennpunkte Deutschlands stärkt. Außerdem gewinnt das Projekt „Rückenwind – Hilfen für Angehörige Inhaftierter“ in Wittlich. Das Projekt ist Deutschlands erste Anlaufstelle für Angehörige Inhaftierter und rückt ihre Lage in den Blick. Der zweite Preis geht an das Näh-Projekt „Die Welt zusammennähen“ des „Frauenzimmers“ Koblenz für Frauen in prekären Lebenslagen. Mit Sonderpreisen werden dieses Mal zwei besonders engagierte reguläre soziale Angebote bedacht. Zum einen das Projekt „Stark. Strukturiert. Stabil.“ von der Kita „Arche Noah“ in Lambrecht, das die unterschiedlichen Kulturen der Eltern und Kinder fördert. Zum anderen die Protestaktion „Coloured Rain“ von „Last but not least“ in Landau für ihren couragierten Einsatz für Flüchtlinge.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Projekte zeigen Vielfalt des Engagements
Schirmherrin und Ministerpräsidentin Malu Dreyer gratuliert den Gewinnerprojekten: „Die hier ausgezeichneten Projekte zeigen, wie vielfältig und wertvoll das Engagement für andere in unserem Land ist. Sie alle begegnen Diskriminierung und Ausgrenzung mit Mut und Kreativität: So schenkt der „Helferkreis Kalkofen“ Bürgern und Bürgerinnen neues Selbstvertrauen und ermöglicht mehr gesellschaftliche Teilhabe, während das Projekt „Rückenwind“ erfolgreich gegen die soziale Ausgrenzung von Familien kämpft, deren Angehörige in Haft sind. Ob mit einer Protestaktion, einer sozial engagierten Kita oder beim multikulturellen Näh-Projekt – alle sechs Projekte leisten auf ganz unterschiedliche Weise einen unschätzbaren Beitrag für die soziale Gerechtigkeit in Rheinland-Pfalz. Ich gratuliere allen Preisträgern und Preisträgerinnen und danke ihnen von Herzen für ihren Einsatz.“
Kirchenpräsident Schad: Mit Leidenschaft für Menschen in Not
Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dr. h. c. Christian Schad, zugleich Vorsitzender der Jury, war von der Vielfalt der Bewerbungen für den Helmut-Simon-Preis begeistert. Kirchenpräsident Schad: „Die Leidenschaft, die Haupt- und Ehrenamtliche über lange Zeit hinweg besitzen, um Menschen in Not auf Augenhöhe zu begegnen und ihnen dabei deutlich machen, dass sie nicht allein sind, ist bewundernswert.“
Albrecht Bähr, Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz: Vielfältiges und kreatives Engagement
„Es ist immer wieder erstaunlich, wie vielfältig und kreativ das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern in Rheinland-Pfalz ist, wenn es darum geht, Menschen die am Rand der Gesellschaft sind in die Mitte zu nehmen“, sagt Albrecht Bähr, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz. „Mit viel Leidenschaft, Empathie und Kreativität gelingt es den Preisträgerinnen und Preisträgern, Menschen in ihrer Würde zu achten und ihnen durch ihre Arbeit auf Augenhöhe Selbstbewusstsein zu schenken.“
Die Diakonischen Werke in Rheinland-Pfalz loben zum 8. Mal den Helmut-Simon-Preis aus. Mit dem Preis will die Diakonie im Rheinland Mut machen, kreativ und sensibel gegen Armut und für soziale Gerechtigkeit und Integration vorzugehen. Der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis ist nach dem 2013 verstorbenen ehemaligen Bundesverfassungsrichter Helmut Simon benannt. Er richtet sich an Personen, Initiativen und Institutionen in Rheinland-Pfalz, die sich ehrenamtlich und hauptamtlich gegen Armut und Rassismus und für Inklusion und soziale Gerechtigkeit in Rheinland-Pfalz einsetzen. Der Preis steht unter der Schirmherrschaft der Ministerpräsidentin und ist bewusst nicht konfessionell gebunden. Der ursprünglich für Januar 2021 angesetzte Festakt in der Staatskanzlei in Mainz fiel wegen der Corona-Pandemie aus.
Weitere Informationen
Über die Gewinner-Projekte und den Helmut Simon-Preis
Ansprechpartner zum Helmut-Simon-Preis
Pfarrer Albrecht Bähr, Sprecher der Geschäftsführung der Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz, Große Bleiche 47, 55116 Mainz, Tel: 06131 / 32741-20, E-Mail: sekretariat(at)evkirchen-diakonie-rlp.de
Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz
Die Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz bündelt die Interessen der drei in Rheinland-Pfalz tätigen Landesverbände der Diakonie – der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, der Diakonie Hessen und der Diakonie Pfalz – und vertritt sie gegenüber dem Land Rheinland-Pfalz und den Kostenträgern. Als Verbandsgruppe „Diakonie“ sind die Diakonischen Werke Mitglieder der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz sowie der PflegeGesellschaft Rheinland-Pfalz. www.diakonie-rlp.de