Pflege braucht Aufwind. Nachdem sich die Arbeitsbedingungen auch im zurückliegenden Jahr vielerorts nicht merklich verbessert haben, wollen die Diakonie Hessen und die beiden Landeskirchen EKHN und EKKW zum Tag der Pflege am 12. Mai auf die schwierige Situation der Versorgung von Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf hinweisen.
Die in Deutschland und in Hessen immer prekärer werdende Versorgungslage von Menschen im Alter mit Unterstützungs- und Pflegebedarf ist beunruhigend. Eine Umfrage des Devap (Deutscher Evangelischer Verband für Altenarbeit und Pflege e.V.) zeigt, dass etwas mehr als die Hälfte der Pflegeeinrichtungen freie Plätze aufgrund von Personalmangel nicht belegen können, teilweise mussten schon Wohnbereiche geschlossen werden. Die Versorgungssituation in der ambulanten Pflege ist noch prekärer: Über 90 Prozent der Dienste mussten in den letzten sechs Monaten Neukunden ablehnen und fast zwei Drittel konnten im selben Zeitraum der Aufstockung von Leistungen ihrer Bestandskunden nicht nachkommen.
Mit Besuchen in diakonischen Altenhilfeeinrichtungen wollen Bischöfin Dr. Beate Hofmann (EKKW), stv. Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf (EKHN), Vorstandsvorsitzender Carsten Tag (Diakonie Hessen), Oberkirchenrat Christian Schwindt (Leiter Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN) sowie Oberlandeskirchenrätin Claudia Brinkmann-Weiß (Dezernentin Diakonie und Ökumene der EKKW) auf die Lage aufmerksam machen.
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HINTERGRUND
Internationaler Tag der Pflege
Der Internationale Tag der Pflege am 12. Mai ist auf den Geburtstag der britischen Krankenschwester Florence Nightingale (geboren am 12. Mai 1820) zurückzuführen. Die Tochter einer wohlhabenden, britischen Familie hat sich schon früh der Pflege kranker Menschen gewidmet und die moderne westliche Krankenpflege begründet. Seit 1967 findet ihr zu Ehren in Deutschland der Tag der Pflege statt.