Referat Suchtfragen

Forderungen und Positionen zur Suchtberatung

Die Diakonie Hessen unterstützt und begleitet Menschen mit Suchterkrankung in vielfältiger Weise:
Im Rahmen klinischer Angebote werden Entgiftungs- und stationäre Entwöhnungsbehandlungen (Stationäre Rehabilitation) durchgeführt, die Suchtberatungsstellen bieten Unterstützung durch Beratung und ambulante Entwöhnungsbehandlung (Ambulante Rehabilitation), in den Angeboten der besonderen Wohnformen und des Ambulant Betreuten Wohnens sowie den Arbeitsprojekten werden Suchterkrankte langfristig begleitet. Die zahlreichen Suchtselbsthilfegruppen tragen wesentlich zu einer langfristigen suchtmittelfreien Lebensweise bei.

Die Diakonie Hessen wendet sich im Mai 2022 mit Forderungen und Positionen an die Politik (Zum Positionspapier). Ein Handeln der Politik ist dringend erforderlich, da einerseits die Abhängigkeiten und Suchterkrankungen immer vielfältiger werden (neben Alkohol- und Drogenmissbrauch nimmt bspw. Mediensucht, Online-Glücksspiel zu). Andererseits wird der finanzielle Rahmen für die Anbieter der Suchtkrankenhilfe immer enger: Die verschiedenen Kostenträger (Krankenkassen, Rentenversicherungen, Landeswohlfahrtsverband, Kommunen etc.) stellen immer höhere Anforderungen an Fachpersonal und Betrieb der Einrichtungen und Dienste, welche sich nicht in den Kostensätzen widerspiegeln bzw. finanzieren die Maßnahmen nicht kostendeckend. Studien belegen: Jeder Euro, der in das Suchthilfesystem investiert wird, erspart Kosten von 28 Euro.* Denn von jeder Art einer Suchterkrankung ist nicht nur der Mensch mit Suchtproblem selbst betroffen, sondern zuvorderst das familiäre Umfeld und letztendlich die Gesamtgesellschaft!

*Packmohr, Katharina & Weiß, Peter (2020): Suchtberatung wirkt – SROI-Studie zu den volkswirtschaftlichen Einsparpotenzialen durch die Suchtberatung