Ehrenamtliche sind Basis und Rückgrat der hospizlichen Begleitung. Sie begleiten schwerkranke und sterbende Menschen in der letzten Lebensphase und unterstützen und ermutigen Angehörige, damit diese wiederum gut begleiten, betreuen und versorgen können. In ihrer eigenständigen und professionellen Rolle leisten sie einen wichtigen Beitrag als Teil des hospizlichen und /oder palliativen Teams und ergänzen andere Dienste.
Durch dieses freiwillige, unbezahlte und auch unbezahlbare Engagement, das als wichtigste Ressource die Zeit hat, wird den Sterbenden und ihren Angehörigen ein Stück Normalität und Alltag gebracht. Es wird Zeit und Raum geschenkt, sich mit den wichtigen Themen der letzten Lebensphase auseinanderzusetzen und dabei Zuwendung, Umsorgt-Sein, Solidarität und Gemeinschaft zu erfahren.
Ehrenamtliche Sterbebegleitung geschieht vorwiegend zu Hause, aber auch zunehmend in Einrichtungen, in denen Menschen sterben.
Voraussetzung für diese wichtige Aufgabe ist eine gute Qualifizierung, die in Theorie und Praxis Fachkenntnisse vermittelt und die eigene Auseinandersetzung mit den Themen Sterben, Tod und Trauer möglich macht. Handlungskompetenz wird trainiert und erste Praxisversuche werden begleitet.
Geschult werden Menschen, die bereit sind, Sterbende und ihre Angehörigen ehrenamtlich zu begleiten, und die sich mit der Hospizbewegung und ihren Grundsätzen einverstanden erklären. Gibt es auch unterschiedliche Konzeptionen in Form und Inhalt der Schulungen, so sind doch gewisse Standards erforderlich, um eine gute und professionelle ehrenamtliche Arbeit leisten zu können. Verschieden übergeordnete Hospiz-Organisationen haben solche Standards erarbeitet und empfohlen. (z. B. die AG Hospiz in der EKHN, …)
Unabdingbar sowohl für die Qualifizierung als auch für die anschließende Arbeit sind folgende menschlichen Fähigkeiten:
- Die Fähigkeit zur und Freude an Kommunikation mit anderen Menschen,
- die Fähigkeit zur Reflexion der eigenen Einstellungen und Vorstellungen von Leben und Sterben,
- die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit,
- die Bereitschaft, sich auf Gruppen-Prozesse einzulassen und Erfahrungen miteinander zu teilen,
- die Offenheit für religiöse und spirituelle Fragen,
- die Bereitschaft auch Lebens- und Sterbemodelle zu akzeptieren, die nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen
- eine einfühlsame und respektvolle Grundhaltung Menschen und Dingen gegenüber,
- physische und psychische Belastbarkeit,
- die Verpflichtung zur Verschwiegenheit.
Die Dauer der Schulungen ist in den Hospizgruppen unterschiedlich. In der Regel sind es zwischen 80 und 120 Stunden über einen längeren Zeitraum, damit Lernprozesse in Gang kommen und die Teilnehmenden gut und ausreichend begleitet werden können. Supervision gehört selbstverständlich hinzu.
Praktika in verschiedenen Einrichtungen, in denen Menschen sterben, ermöglichen, das Erlernte und Erfahrene einzuüben und zu vertiefen und die unterschiedlichen Handlungsfelder kennen zu lernen.
Nach der Qualifizierung entscheiden Einsatzleitung des Hospizdienstes und die Leitung der Qualifizierung über die Eignung zur Sterbebegleitung. Wer sich für eine Schulung zur ehrenamtlichen Sterbebegleitung interessiert, wende sich an eine Hospizgruppe in Wohnortnähe. Gerne können Sie sich auch an unsere Mitarbeiteri Frau Stark wenden.
Dieser Beitrag ist aus unserer Broschüre "Mit Sterbenden leben - achstam sein" .