Die Situation in der Pflege ist prekär. Dies zeigen bundesweite Insolvenzen und Betriebsschließungen von Pflegeeinrichtungen. Damit ist die Versorgung von Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf nicht mehr flächendeckend sichergestellt. Bereits jetzt müssen Menschen viel zu lange warten, bis sie die Versorgung erhalten, die sie eigentlich benötigen. Fast alle Pflegedienste haben lange Wartelisten, stationäre Einrichtungen müssen wegen Personalmangel zum Teil ganz Wohnbereiche schließen und neue Wohnformen sind Mangelware. Eine regionale Steuerung der Versorgung durch die Kommune ist in der Regel nicht umgesetzt.
Um die Versorgung nachhaltig sicherzustellen, muss JETZT investiert werden. In dem Eckpunktepapier für die neue Koalition haben die Politiker*innen bereits einige Planungen zur Sicherung der Pflege vorgenommen. Allerdings sind weitreichendere Maßnahmen erforderlich sind, soll eine tatsächliche Veränderung in der Versorgung von Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf herbeigeführt werden.
Als Teil der Liga Hessen wendet sich die Diakonie Hessen mit ihren Mitgliedseinrichtungen an die neuen Vertreter*innen der Landespolitik und fordert sie auf, die Pflegelandschaft aktiv zu gestalten. Gemeinsam haben sie klare Forderungen für die Sicherstellung einer professionellen, nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Versorgung formuliert:
- Dringende Refinanzierungsanpassungen
- Optimierung des Qualifikationsmix: wie z.B. eine attraktive Altenpflegehilfeausbildung – auch für die Schulen, damit so viele Menschen ausgebildet werden wie möglich
- Stärkung der kommunalen Strukturen für eine bedarfsausgerichtete Versorgung der Zukunft
In dem gemeinsamen Positionspapier geben die Verbände neben einer Zusammenfassung der Problematik konkrete Lösungsvorschläge, die im Rahmen des politischen Gestaltungsspielraums in Hessen umsetzbar sind. Mit diesen Maßnahmen kann eine entscheidende Verbesserung und Sicherung der gesamten pflegerischen Versorgung in Hessen erreicht werden.
Die Diakonie Hessen appelliert mit der Liga Hessen nachdrücklich an die Politik, sich aktiv dafür einzusetzen, dass diese Forderungen umgesetzt werden.
Die neuen Landtagsabgeordneten sind eingeladen, sich in den Einrichtungen persönlich vor Ort einen Eindruck von der Situation in der Pflege zu machen.