Mit großer Unterstützung protestierten mehr als 20 hessische Partner (Verbände, Vereine, Institutionen, Träger der Kinder- und Jugendarbeit sowie Landesarbeitsgemeinschaften) sowie Kinder und Jugendliche gemeinsam auf dem Paulsplatz in Frankfurt und sandten an die Bundespolitik ein eindeutiges Signal.
Die Aktion, an der etwa 120 Teilnehmer*innen beteiligt waren, bezog sich auf die geplanten Kürzungen im Bundeshaushalt des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), die in Höhe von 44,6 Mio. Euro etwa 19% weniger Mittel in 2024 betragen. Der sogenannte Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) finanziert neben der Kinder- und Jugendarbeit, Außerschulische Kinder- und Jugendbildung, Politische Jugendbildung sowie die Programme Jugendmigrationsdienst (JMD), JMD-Respekt Coaches und Bildungsberatung Garantiefonds-Hochschule. Dabei sollen einige Förderprogramme komplett zum Jahresende eingestellt werden. Von Kürzungen ist ebenfalls die Bundeszentrale für politische Bildung betroffen, der Haushaltsentwurf sieht hier eine Reduktion um ebenfalls 19% vor.
Mit der Protestaktion wollten die Veranstalter darauf aufmerksam machen, dass Kinder und Jugendliche Bedarfe haben und ihre Rechte auf Angebote der Jugendarbeit, die zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlich sind, ernstgenommen und respektiert werden. Die Politik sollte die Kürzungen kritisch hinterfragen und sich darüber klar sein, das - wenn Bildungs-, Freizeit- und Beratungsangebote wegfallen oder reduziert werden - wir der Bildung- und Teilhabegerechtigkeit entgegensteuern. Die soziale Infrastruktur vieler Träger ist von gestiegenen Energie- und Personalkosten sowie dem Fachkräftemangel geschwächt, kommen Bundeshaushaltskürzungen hinzu, führt dies zu einer Destabilisierung eines bereits sehr angespannten Systems. Eine Folge wird sein, dass die Gesellschaft zunehmend gespalten wird, Trägerstrukturen wegbrechen, Personal abgebaut wird und Kinder und Jugendliche in unversorgten Regionen leben werden. Die junge Generation entfällt perspektivisch als Kohorte, die die Gesellschaft trägt.
Weitere Informationen finden Sie unter spart-anders.de. Hier können auch online Petitionen gegen die geplanten Kürzungen digital unterzeichnet werden.