Verkündung der geförderten Projekte zu "Kinder- und Jugendrechten"

Im Rahmen des Schwerpunktthemas "Kinder- und Jugendrechte" fördert die Diakonie Hessen ausgewählte Projekte, die sich der weiteren Bekanntmachung bzw. Verwirklichung von Kinder- und Jugendrechten widmen. In diesem Video gibt die Diakonie Hessen bekannt, welche Projekte mit welchem Betrag gefördert werden.

Geförderte Projekte

„Psst…jetzt rede ich“ – Workshops zur Stärkung der Partizipation von Pflegekindern“

Auch im neuen Kinder- und Jugendstärkungsgesetz wird die Partizipation von Kinder und Jugendlichen als grundlegendes Gestaltungsprinzip der Kinder- und Jugendhilfe hervorgehoben, wobei Beteiligung dem St. Elisabeth-Verein als Antragsteller bereits in der Vergangenheit ein wichtiges Anliegen war. Um nun im Bereich des Pflegekinderwesens den Stimmen der Kinder und Jugendlichen noch mehr Gehör zu verleihen, sind im Rahmen des beantragten Projektes Workshop-Wochenenden mit Pflegekindern vorgesehen, um zu eruieren, inwieweit sie sich im Hilfeprozess hinreichend beteiligt fühlen und wo von ihnen Verbesserungsbedarf gesehen wird. Im gegenseitigen intensiven Austausch können sie Ideen entwickeln sowie Ermutigung erfahren, sich für ihre Bedürfnisse und Wünsche in der Hilfegestaltung einzusetzen und sich in die Hilfeplanung einzubringen. Um die Workshop-Wochenenden in einer für die Kinder und Jugendlichen angenehmen Atmosphäre zu rahmen, ist es beabsichtigt, die Veranstaltungen auf einem Freizeitgelände in Kirchvers stattfinden zu lassen. Das Projekt ermöglicht den Selbstwert der Kinder und Jugendlichen zu steigern, Motivation zu vermitteln, dass die eigene Idee einen Wert hat und gehört wird sowie sie als Expert*innen ihrer selbst zu fördern. 

Besonders bemerkenswert fand die Jury an dem Projekt

  • die Stärkung der Beteiligungsmöglichkeiten von Pflegekindern
  • die Entwicklung innovativer Formate zur Umsetzung echter Partizipation
  • und den im Projekt vollzogenen Perspektivenwechsel, der Kinder nicht als Objekte sondern als Expert*innen ihrer selbst wahrnimmt

 

"Übermorgenwelt – Wenn aus einer Vision eine Zukunftswerkstatt und mehr wird“ des Kindergartens die Kleinen Hände in Ringgau.

Der Kindergarten "Die kleinen Hände" in Eschwege hat während einer Aktionswoche kreative Werkstätten veranstaltet, darüber hinaus gab es Geschichten, Lieder, Theaterstücke aber auch Expertenbesuche wie der Zahnarzt oder der Hausarzt, die zum Beispiel etwas zum Recht auf gesundes Großwerden erzählen. Es gab eine Photobox für Freundefotos, Zeit für Gespräche, ein Erzähltheater, eine Interviewbox für und mit Kindern und vieles vieles mehr. Der Höhepunkt unserer Aktionswoche war neben unserer Kinderrechteparty die Zukunftswerkstatt „Die Übermorgenwelt“. Damit hat der Kindergarten einen Startschuss für ein Miteinander gegeben, bei dem sich Kinder & Jugendliche mit ihren Ideen und Anregungen für ein kinderfreundliches Ringgau einbringen konnten. Dabei ging es um Fragestellungen wie z.B. Was macht heute eure Lebensqualität im Ringgau aus? Was ist kinder- bzw. jugendfreundlich? Und was noch nicht? Wo sollen sich Kindergarten, Schule und Gemeinwesen für euch Kinder und Jugendliche in den nächsten Jahren weiterentwickeln?

Alle Kinder & Jugendlichen, Familien, sowie VertreterInnen der Gemeinde, Kirchgemeinde und anderen Einrichtungen waren eingeladen, um gemeinsam gute Ideen und Handlungsansätze für einen kinder-, jugend und familienfreundlichen Ringgau zu entwickeln.  Die Zukunftswerkstatt war eine Auftaktveranstaltung in der wir Beteiligungsprozesse für und mit Kindern sichtbar machen wollten. Dies ist uns in hohem Maße gelungen. Im nächsten Schritt soll es nun Ziel sein, in weiteren Treffen mit Akteuren aller Ebenen aus den vielen Ideen, Anregungen und Wünschen etwas wachsen zu lassen. Dabei sollen in erster Linie die Kinder und Jugendlichen partizipativ beteiligt sein. In den folgenden Wochen und Monaten wollen wir nun die Sorgen & Nöte der Kinder und Jugendlichen analysieren und gemeinsam mit ihnen Ideen entwickeln, welche Veränderungen wir wie angehen können. 

Hier fand die Jury vorbildlich

- die Sozialraumorientierung und die Einbeziehung von Kinder- und Jugendlichen zusammen mit weiteren politischen und kirchlichen Akteuren in das Projekt der Zukunftswerkstatt

- die kindgerechten Beteiligungsprozesse und die Sichtbarmachung der Anliegen von Kindern- und Jugendlichen im Sozialraum

- außerdem die gelungene Umsetzung der Übertragung der kindlichen Vorstellungen in die Strukturen der Erwachsenenwelt

„Kinderkonferenz“ im Kinder- und Jugendtreff „Hafen 17“ in Kassel

Bis zu 30 Grundschüler*innen besuchen den "Hafen 17: Treff für Kinder" des Diakonischen Werks Region Kassel als langjähriges Angebot, das ein warmes Mittagessen, eine Betreuung bei den Hausaufgaben sowie eine kreative Nachmittagsbetreuung garantiert. Schüler*innen werden beteiligt und sehen den Ort als "ihren" Hafen 17 an. Das Projekt ist ausschließlich aus Spenden finanziert, nur kleinere Förderungen ermöglichen zusätzliche Aktionen. Bedingt durch die Corona-Pandemie konnten lange Zeit viele aktive und stadtweite Themen kaum umgesetzt werden, erste Schritte u.a. zur Einrichtung einer Kinderbuch-Bibliothek zum Thema Kinderrechte oder die Teilnahme an offiziellen Veranstaltungen, z. B. zum Weltkindertag sind bisher schon erfolt. Hier will "Hafen 17: Treff für Kinder" weiter ansetzen, denn besonders in Pandemiezeiten sind Kinder angesprochen und herausgefordert. 

Hier hob die Jury besonders hervor...

  • dass der Jugendtreff trotz der Finanzierung auf Spendenbasis seit Jahren kontinuierlich ein wichtiges Angebot für Kinder und Jugendliche im Stadtteil bietet und wichtige Anlaufstelle für Kinder für Hausaufgabenhilfe, Mittagessen und Begleitung ist
  • dass Angebote und Konzepte im Hafen 17 im Rahmen der „Kinderkonferenz“ im Dialog mit Kindern und Jugendlichen selbst gestaltet und weiterentwickelt werden