Frau stützt Stirn auf Hand ab, so dass man das Gesicht nicht sieht
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Es ist noch viel zu tun

Internationaler Aktionstag für Frauengesundheit am 28. Mai / Diakonie Hessen zu den Maßnahmen der hessischen Politik zur Förderung der Frauengesundheit

27.05.2025

Maßnahmen gehen nicht weit genug

Mädchen und Frauen sind in der medizinischen und pharmazeutischen Forschung sowie der Versorgung vielfach benachteiligt. Damit sich dies ändert, hat die hessische Landespolitik gerade umfassende Reformen beschlossen. Die Diakonie Hessen begrüßt die Maßnahmen zur Verbesserung der Frauengesundheit, allerdings gehen sie dem Wohlfahrtsverband noch nicht weit genug. Denn die Gesundheit von Frauen ist vielfach belastet. Zum Internationalen Aktionstag für Frauengesundheit am 28. Mai sagt Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen: „Wir freuen uns, dass die Politik die Gesundheit der Frauen verstärkt in den Blick nimmt. Die aktuellen Maßnahmen der hessischen Landespolitik wie die Stärkung der Ausbildung von Hebammen, die bessere medizinische Versorgung nach Schwangerschaftsabbrüchen und die Sensibilisierung der medizinischen Fachkräfte für die spezifischen Gesundheitsbedürfnisse von Frauen sind wichtige Schritte für die Stärkung der Gesundheit von Frauen und Mädchen. Doch es gibt noch viel zu tun.“

So erledigen Frauen trotz Berufstätigkeit nach wie vor einen größeren Anteil an Haushalts- und Sorgearbeit für ihre Familien und Angehörigen. Gleichzeitig stecken sie finanziell zurück. Alleinerziehende stehen dabei unter einem besonderen Druck. „Die Mehrfachbelastungen und die wenigen Möglichkeiten zur Rehabilitation gehen zulasten der Gesundheit von Frauen“, sagt Carsten Tag weiter. Die Datenlage zeigt zudem: Frauen, die in Armut leben, haben geringere Chancen auf ein Leben in Gesundheit und ein erhöhtes Risiko für chronische Erkrankungen. Armutsbetroffene Frauen haben sogar eine um vier Jahre verkürzte Lebenserwartung im Vergleich zu Frauen, deren Einkommen über dem mittleren Einkommen liegt (siehe hierzu Sozialbericht 2024 der Bundeszentrale für Politische Bildung). Carsten Tag: „Wer Armut bekämpft, verbessert auch die Gesundheit der von Armut betroffenen Frauen.“ 

Umfassende Maßnahmen für eine bessere Gesundheit von Frauen nötig

Die Diakonie Hessen hat eine Übersicht an Maßnahmen erstellt, mit denen – neben den von der Politik bereits beschlossenen – die Frauengesundheit weiter gefördert werden kann. „Finanzielle Entlastungen wie eine faire Bezahlung und auskömmliche Renten für Frauen, die Sorgearbeit leisten und geleistet haben, sind dringend nötig“, sagt Carsten Tag. „Wer für seine Familie sorgt, sollte dies zu keiner Zeit bereuen müssen – auch nicht im Ruhestand. Für eine umfassende Förderung der Gesundheit von Frauen, brauchen wir außerdem unter anderem ein gestärktes und ausgebautes Angebot im Bereich der Prävention, Gesundheitsversorgung und Rehabilitation sowie der Betreuung und Pflege von Kindern und Angehörigen. Den ersten Schritt ist die hessische Politik schon gegangen. Lassen Sie uns nun die nächsten Schritte gehen. Denn die Gesundheit der Frauen geht uns alle an.“

Forderungen der Diakonie Hessen im Überblick

 

Kontakt

Heidrun Klinger-Meske

Müttergenesung in der Diakonie Hessen

0561 10953111

Dr. Melanie Hartmann

Leitung Existenzsicherung, Armutspolitik, Gemeinwesen

069 79476272

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