Liga der Freien Wohlfahrtspflege Hessen fordert Erhalt der Strukturen

Asyl- und Migrationsfachdienste in Hessen und im Bund bedroht

06.10.2025

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Liga der Freien Wohlfahrtspflege Hessen wendet sich an hessische Bundestagsabgeordnete und fordert Erhalt der Strukturen - #AnkommenUnterstützen

Im aktuellen Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2026 will die Bundesregierung ausgerechnet bei den Asyl- und Migrationsfachdiensten sparen – und damit bei zentralen Angeboten, die Integration ermöglichen, Ausgrenzung verhindern und gesellschaftlichen Zusammenhalt sichern. „Was hier auf dem Spiel steht, ist weit mehr als nur Geld“, sagt Carsten Tag, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Liga Hessen. „Es geht um Teilhabe, um Schutz, um Perspektiven – und letztlich um das Vertrauen in eine funktionierende Integrationspolitik.“

Die Liga Hessen hat sich deshalb mit einem eindringlichen Appell direkt an die hessischen Bundestagsabgeordneten gewandt. Sie sollen sich in den Haushaltsberatungen klar und entschieden für den Erhalt und Ausbau der Beratungs- und Unterstützungsstrukturen einsetzen. Die Asyl- und Migrationsfachdienste leisten tagtäglich unverzichtbare Arbeit: Sie beraten Menschen in schwierigen Lebenslagen, begleiten sie durch komplexe Verfahren und helfen ihnen, in unserer Gesellschaft Fuß zu fassen.

In Hessen sind die Auswirkungen der Kürzungen bereits deutlich:

Die Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) musste bereits erhebliche Einschnitte hinnehmen – allein in Hessen sind seit 2023 fast 15 Stellen weggefallen, ganze Beratungsstellen mussten schließen. Auch die Asylverfahrensberatung und die Jugendmigrationsdienste stehen unter Druck, da Träger mit steigenden Eigenanteilen und sinkenden Fördermitteln konfrontiert sind. Die Mittel der Psychosoziale Zentren sollen laut Haushaltsentwurf 2026 nochmals um rund 40 Prozent reduziert werden. Das würde massiv zulasten psychisch erkrankter Geflüchteter gehen. Bei den Sprachkursen drohen massive Einschränkungen – insbesondere bei Angeboten für Frauen, Jugendliche und Berufseinsteiger*innen. Diese Entwicklungen gefährden die Teilhabechancen und die soziale Stabilität in Hessen und darüber hinaus.


Die Liga fordert deshalb eine verlässliche Finanzierung:

„Diese Dienste sind keine freiwillige Sozialleistung – sie sind Grundpfeiler unserer Demokratie. Wer hier spart, riskiert das Vertrauen in die Integrationspolitik und gefährdet den sozialen Frieden“, betont Nils Möller, Vorsitzender des Liga-Arbeitskreises „Migration und Flucht“.

Die Liga ruft die hessischen Bundestagsabgeordneten eindringlich dazu auf, in den Haushaltsberatungen gegenzusteuern. „Integration gelingt nur mit Verlässlichkeit – Kürzungen bedeuten das Gegenteil“, so Tag und Möller abschließend

Kontakt:

Lisa Schnell
Geschäftsführung Liga-Arbeitskreis „Migration und Flucht“ (DRK Hessen)
lisa.schnell@drk-hessen.de

Bettina Kratzer
Geschäftsführung Liga-Arbeitskreis „Migration und Flucht“ (DRK Hessen)
bettina.kratzer@drk-hessen.de

 

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