Einsamkeit
Ob jung oder alt, Einsamkeit kann alle Menschen betreffen - manche von Zeit zu Zeit, andere dauerhaft. Bestimmte soziale Faktoren verstärken das Gefühl von Einsamkeit zudem. Wir zeigen hier, was es braucht, damit sich Menschen weniger einsam fühlen.
Von den ganz jungen bis hin zu den alten Menschen - fast alle kennen das Gefühl der Einsamkeit. Setzt sich dieses Gefühl erst einmal fest, ist es für viele schwer, wieder herauszufinden. Das hat auch die Bundesregierung erkannt und initiert seit 2023 eine Aktionswoche gegen Einsamkeit. Damit sollen Menschen auf Maßnahmen gegen Einsamkeit aufmerksam gemacht und für das Thema sensibilisiert werden.
Seit den 1990er Jahren hat das Gefühl der Einsamkeit in unserer Gesellschaft zugenommen. Die Corona-Pandemie hat Einsamkeit noch einmal verstärkt. So geben etwa ein Drittel der Deutschen an, sich manchmal einsam zu fühlen. Ein Fünftel der Deutschen fühlen sich sogar sehr einsam. Es hat sich gezeigt, dass bestimmte soziale Faktoren eher dazu führen, dass sich Menschen einsam fühlen. So sind zum einen junge und alte Menschen besonders betroffen. Auch Menschen mit niedrigem Einkommen, gesundheitlichen Einschränkungen oder die alleine leben, fühlen sich häufiger einsam. Und Einsamkeit bleibt nicht ohne Folgen: Einsame Menschen leider häufiger etwa an Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Essstörungen. Damit ist Einsamkeit ungefähr so gesundheitsgefährdend wie Rauchen, Luftverschmutzung oder Fettleibigkeit.
Die Förderung bürgerschaftlichen Engagements wird dabei als ein wesentlicher Beitrag zur Bekämpfung von Einsamkeit betrachtet, u.a. für sozial benachteiligte Gruppen aber auch für die Engagierten selbst. Freiwillige Tätigkeiten sind nicht nur sinnstiftend, sondern spielen auch eine zentrale Rolle bei der sozialen Integration. Durch die aktive Teilnahme an freiwilligen Projekten erhalten Menschen die Möglichkeit, soziale Kontakte aufzubauen, Gemeinschaft zu erleben und einem Gefühl der Isolation entgegenzuwirken. Insbesondere für von Einsamkeit bedrohte Personengruppen stellt das Engagement eine präventive Maßnahme dar, die das Zugehörigkeitsgefühl stärkt und das persönliche Wohlbefinden fördert, indem es den Austausch mit anderen Menschen und das Gefühl, gebraucht zu werden, unterstützt.
Angebote gegen Einsamkeit in diakonischen Einrichtungen
Einsamkeit betrifft Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenslagen. In den diakonischen Einrichtungen wie etwa in Familienzentren, Mehrgenerationenhäusern oder in anderen Begegnungsorten gibt es zahlreiche Angebote, um der Isolation zu begegnen: Frauenfrühstück, Mittagstische, Spaziergänge für junge Frauen, Theater- oder Kinobesuche, Singkreise, Spielenachmittage oder Treffs für Alleinerziehende.
Begegnung und Aktivitäten
- Auf den Hund gekommen: Die Seniorenwohnanlage Frankfurt Nordend von der Diakonie für Frankfurt und Offenbach bietet den Bewohner*innen ein ganz besonderes Programm gegen Einsamkeit: Einmal im Monat kommt ein Hund in die Gruppen und bietet so willkommene Abwechslung. Außerdem brunchen die Bewohner*innen, spielen zusammen oder unterhalten sich auf Englisch. Mehr erfahren
- Nach dem Motto "Gemeinsam statt Einsam" der Johanniter sind im Restaurant der Pflegeeinrichtung auch Gäste von außen willkommen. Denn: in der Gemeinschaft "isst" es sich besser. Mehr erfahren
- Das Pojekt Struth Begegnungstreff gegen Einsamkeit der Ev. Familienbegegnungsstätte und des Mehrgenerationenhauses Werra-Meißner veranstalten mit zahlreichen Spiele- und Begegnungsangeboten gegen Einsamkeit wie Fahrradwerkstatt, Frühstücken, Näh-Treff, gemeinsames Boule-Spielen.
- Mehrgenerationenhaus Mainz-Finthen der Regionalen Diakonie Rheinhessen: Austausch und Unterstützung bei allen Fragen, die Senior*innen im Alltag beschäftigen. Hier gibt es auch ein mehrsprachiges Angebot für ältere Geflüchtete aus der Ukraine mit praktischen Tipps und Hilfestellungen im Umgang mit Behörden.
- Mehrgenerationenhaus Mainz-Finthen der Regionalen Diakonie Rheinhessen: gemeinschaftliches Gartenprojekt mit Hochbeeten, Ackerflächen, Bewässerungssystemen und Lagerplätze für Gartengeräte. Jung und alt können kostenlos die Fläche nutzen. Anfangs gibt es noch drei Workshops für Interessierte mit einer professionellen Gärtnerin, die hilfreiche Tipps gibt.
- Mehrgenerationenhaus Mainz-Finthen der Regionalen Diakonie Rheinhessen: Spiele- und Begegnungsangebote gegen Einsamkeit wie Fahrradwerkstatt, Frühstücken, Näh-Treff, gemeinsames Boule-Spielen.
- Diakonie Gießen: Spiele-Nachmittag und Strickcafé für Jung und Alt, Angebote für Geflüchtete wie "LernSOFA", Unterstützung bei Prüfungsvorbereitungen für Geflüchtete, Begegnungstreff für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund
- Wöchentliche Treffen mit Musik und Bewegung ("moment!"-Gruppe - Sport für Senior*innen) in der Diakonie Main-Taunus
Weitere Informationen
Kontakt

Ursula Stegemann
Referentin Freiwilliges Engagement
ursula.stegemann@diakonie-hessen.de 069 79476228