Ältere Menschen mit Schreibblöcken
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Freiwilliges Engagement gegen Einsamkeit

Einsamkeit betrifft Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenslagen. In den diakonischen Einrichtungen oder in anderen Begegnungsorten gibt es zahlreiche Angebote, um der Isolation zu begegnen. Kann freiwilliges Engagement gegen Einsamkeit helfen?

Einsamkeit betrifft Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenslagen. In den diakonischen Einrichtungen – wie etwa in Familienzentren, Mehrgenerationenhäusern – oder in anderen Begegnungsorten gibt es zahlreiche Angebote, um der Isolation zu begegnen: Frauenfrühstück, Mittagstische, Spaziergänge für junge Frauen, Theater- oder Kinobesuche, Singkreise, Spielenachmittage oder Treffs für Alleinerziehende. Alle diese Aktivitäten sind nur ein kleiner Ausschnitt der Möglichkeiten. Häufig werden diese Begegnungsangebote durch engagierte Freiwillige organisiert – auch von Menschen, die selbst Anschluss suchen und dabei anderen helfen.

Doch kann freiwilliges Engagement tatsächlich ein Schlüssel gegen Einsamkeit sein? Die Antwort ist: Jein. Denn der erste Schritt ist oft der schwerste und den muss der einsame Mensch selbst gehen: der Schritt aus der eigenen Isolation heraus. Nur wer bereit ist, sich zu öffnen, kann von Gemeinschaft profitieren. 

„Ich werde gebraucht“ – Selbstwirksamkeit statt Leere

Wer sich engagiert, erlebt oft, wie sinnvoll es ist, gebraucht zu werden. Eigene Fähigkeiten einbringen, anderen etwas geben, gemeinsam aktiv sein – das stärkt nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern auch das eigene Selbstwertgefühl. Vertrauen wächst, wo Verbindung entsteht. Eine Studie der Universität Marburg hat gezeigt, dass Menschen, die sich mindestens einmal in der Woche ehrenamtlich engagieren, eine vielfach niedrigere Wahrscheinlichkeit haben einsam zu sein als Menschen ohne freiwilliges Engagement (Zur Studie

Strukturen für nachhaltiges Engagement

Damit Engagement gelingt und langfristig trägt, braucht es gute Rahmenbedingungen: Freiwilligenkoordinator*innen, die Interessierte beraten und begleiten, Orientierung bieten und für eine Willkommenskultur sorgen.

Niedrigschwellige Zugänge und die Möglichkeit zum „Reinschnuppern“ senken die Hemmschwelle. Informationen über Angebote sollten digital wie analog leicht zugänglich und transparent sein.

Um Menschen für einsamkeitslindernde Angebote in den Einrichtungen zu gewinnen und in Kontakt zu kommen, kann ein Gesprächsangebot hilfreich sein.

Es braucht ein Verständnis für individuelle Barrieren. Körperliche oder seelische Einschränkungen können eine Teilnahme erschweren und der Grund für eine Isolation sein – ein Fahrdienst oder eine persönliche Begleitung können hier viel bewirken.

Mit eigenem Engagement gegen Einsamkeit

Wer sich einsam fühlt und gerne selbst anderen Menschen helfen möchte, kann sich in zahlreichen sozialen Projekte der Diakonie Hessen freiwillig engagieren und so soziale Kontakte knüpfen. Eine kleine Auswahl:

Mehr Informationen hierzu gibt es auch unter: Freiwilliges Engagement - Diakonie Hessen

„Ehrenamt ist wie ein bunter Blumenstrauß“

Ein Bereich, der auf die Unterstützung durch engagierte Menschen angewiesen ist, ist die Arbeit der Tafel. Mit ihnen werden armutsbetroffene Menschen durch Lebensmittelspenden entlastet und auch die Engagierten profitieren von dem Einsatz für andere. Wir haben mit Anna Conrad, Leiterin der Tafeln in Stadt und Landkreis Gießen von der Regionalen Diakonie Gießen, gesprochen.

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Frauen sortieren fröhlich Kisten mit Lebensmitteln
© Lichtwerk / Christian Plaum

Kontakt

Ursula Stegemann

Referentin Freiwilliges Engagement

069 79476228

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