Frau beugt sich von hinten über alten Mann im Rollstuhl
© Diakonie / Annette Schrader

Lebensende und Sterben

Unsere Hospize stehen Menschen am Lebensende zur Seite. Ihre Arbeit ist geprägt durch Zuwendung, Verständnis und Achtsamkeit. Unser zentrales Anliegen ist es, den Menschen die Versorgung zu geben, die sie brauchen und wünschen.

Der Bedarf ist groß

Der Anspruch auf eine palliativmedizinische Versorgung für schwerkranke und sterbende Menschen ist seit 2015 im Hospiz- und Palliativgesetz (§ 39b SGB V) verankert. Zehn Jahre später kündigt der schwarz-rote Koalitionsvertrag an, dieses Gesetz „im Sinne der sorgenden Gemeinschaften weiterzuentwickeln“. Wie genau diese Weiterentwicklung aussehen soll, ist noch offen – doch die Notwendigkeit ist unbestritten.

In Deutschland benötigen etwa 80 bis 90 Prozent der Menschen am Lebensende eine Form der Palliativversorgung. Rund 800.000 Menschen leben derzeit in Pflegeheimen. Schon vor der Corona-Pandemie wurde die gesundheitliche Versorgung dieser Menschen – insbesondere in ihrer letzten Lebensphase – als unzureichend eingeschätzt.

Das Versorgungsforschungsprojekt „Gut Leben“ zeigt: Viele Pflegeheimbewohner:innen bringen Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen mit – doch diese sind oft nicht ausreichend aussagekräftig. Erst durch gezielte Beratung setzen sich viele Betroffene erstmals mit Krankheit, Sterben und Tod auseinander. Die Aufklärung ist also häufig lückenhaft.

Unser diakonisches Selbstverständnis

Als konfessioneller Verband ist es der Diakonie Hessen ein zentrales Anliegen, dass Menschen am Lebensende die Hilfe und Begleitung erhalten, die sie benötigen – und die ihren Wünschen und Werten entsprechen. Dabei orientieren wir uns an einer hospizlichen Haltung im Sinne der WHO-Definition von „Palliative Care“ (2002) und an christlichen Werten wie Würde, Mitgefühl und Fürsorge

Wie wir Menschen am Lebensende begleiten

Die Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen erfolgt in unterschiedlichen Settings, unter anderem durch:

Hospize sind Orte der Ruhe, des Trostes und der Menschlichkeit. Sie begleiten schwerkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase – nicht mit dem Ziel zu heilen, sondern um Leiden zu lindern, Ängste zu nehmen und Lebensqualität zu erhalten, so lange es möglich ist. Dabei stehen nicht nur medizinische und pflegerische Aspekte im Vordergrund, sondern auch seelische, soziale und spirituelle Bedürfnisse.

Die Arbeit in einem Hospiz ist geprägt von Zuwendung und Achtsamkeit. Pflegekräfte, Ärzt*innen, Seelsorger*innen und freiwillig Helfende arbeiten Hand in Hand, um den Gästen – so werden die Sterbenden oft genannt – ein Gefühl von Geborgenheit zu geben. Es geht darum, zuzuhören, da zu sein, kleine Wünsche zu erfüllen und auch das Schweigen auszuhalten.

Auch die Angehörigen werden nicht allein gelassen. Sie finden im Hospiz Raum für Gespräche, Unterstützung in der Trauer und oft auch Antworten auf schwierige Fragen. Denn Sterben betrifft nie nur den Einzelnen – es berührt Familien, Freundschaften und ganze Lebensgeschichten.

Debatte zum assistierten Suizid

2015 wurde der assistierte Suizid in Deutschland gesetzlich geregelt. Auf dieser Themenseite haben wir den Stand zur Debatte rund um den assistierten Suizid und Hintergrundinformationen zusammengestellt.

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Hände, die einander halten
© Sabine van Erp / Pixabay

Weitere Informationen

Kontakt

Vittoria Brunetti

Referentin für Hospizarbeit

069 79476202

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