Fast ein Drittel der Befragten stimmt der Aussage zu, dass alte Menschen Platz machen sollten für die jüngere Generation, indem sie wichtige berufliche und gesellschaftliche Rollen aufgeben. Mehr als die Hälfte sagt, ältere Menschen trügen nicht entscheidend zum gesellschaftlichen Fortschritt bei. Für die Studie wurden 2.000 Personen ab 16 Jahren telefonisch befragt
Aus den Ergebnissen der Studie leiten die Autorinnen die Empfehlung ab, dass öffentliche, zivilgesellschaftliche und privatwirtschaftliche Institutionen Angebote machen sollen, die differenzierte und vielseitigere Altersbilder fördern.
Die Angebote sollten niedrigschwellig und zielgruppenspezifisch ausgerichtet sein. Sofern digitale Angebote gemacht werden, dürfen diese nicht dazu führen, dass ältere Menschen von ihrer Teilnahme ausgeschlossen werden.
Zu solchen Angeboten gehört unter anderem die Förderung von Bildungsangeboten im Bereich des individuellen und gesellschaftlichen Alterns zu Themen wie Gesundheitsvorsorge im Alter, selbstbestimmtem Leben bei Krankheit und Pflegebedarf oder demografischen Veränderungen.
Zudem werden Kampagnen zur Sensibilisierung von Menschen für eigene altersdiskriminierende Verhaltenstendenzen einerseits sowie zur Förderung des Bewusstseins für Ageismus andererseits empfohlen.
Die Autorinnen plädieren darüber hinaus für die Schaffung von Räumen des Austausches, in denen Menschen in der zweiten Lebenshälfte ihr eigenes Alterserleben reflektieren und planen können (zum Beispiel Lebens- und Zukunftsplanung in den Bereichen des Wohnens, der Gesundheit, des sozialen Engagements und des Nachlasses). Und es sollte Möglichkeiten geben, generationenübergreifend über wahrgenommene Ungleichheiten zwischen Altersgruppen beziehungsweise Generationen auf politischer und gesellschaftlicher Ebene zu sprechen.
Diesen Empfehlungen schließt sich die Antidiskriminierungsstelle des Bundes ausdrücklich an.