Wir zitieren die Stellungnahme des Kuratoriums Deutsche Altershilfe
Solidarität mit den gesundheitlich besonders gefährdeten älteren Menschen
Um die Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2, der die Krankheit COVID-19 auslöst, zu verlangsamen, sind drastische Maßnahmen ergriffen worden. Das ist gut so, denn sie schützen die in einer Pandemie besonders gefährdeten Menschen. Eine ungebremst schnelle Ausbreitung des Virus würde vor allem ältere Menschen treffen, da eine Gesundheitsversorgung, wie sie in Deutschland für jede Person gewährleistet sein soll, nicht mehr möglich wäre.
Doch Ältere sind nicht nur aufgrund eines erhöhten gesundheitlichen Risikos von der Pandemie besonders betroffen. Die notwendigen Maßnahmen führen auch dazu, dass für viele die Teilhabe am sozialen Miteinander weitestgehend eingeschränkt ist und sich ohnehin schwierige Lebenssituatio-nen zusätzlich verschärfen. Hierzu gehören insbesondere Folgen von Einsamkeit und Armut sowie spezifische Herausforderungen bei Pflege- und Unterstützungsbedarf in der häuslichen sowie stationären Versorgung während der COVID-19-Pandemie. Der Preis der Sicherheit ist die Einsamkeit.
In dieser außergewöhnlichen Situation appelliert das KDA an politisch und administrativ Verantwortliche, an Akteure in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft, an Interessenvertretungen und jede ein-zelne Person:
- Richtschnur aller Handlungen und Entscheidungen sollte sein, gemeinsam und über Gener-ationen hinweg solidarisch dazu beizutragen, Schutz, Teilhabe und Selbstbestimmung äl-terer Menschen zu erhalten und zu ermöglichen
Schutz von besonders gesundheitlich gefährdeten älteren Menschen
Der bislang einzige wirksame Schutz vor einer Infektion mit Sars-CoV-2 besteht darin, das Infektions-risiko durch eine drastische Reduktion physischer und damit auch sozialer Kontakte zu verringern. Die entsprechenden behördlichen Maßnahmen sind aber nur dann wirksam, wenn diese solidarisch in der Gesamtbevölkerung umgesetzt werden.
Das Kuratorium Deutsche Altershilfe appelliert:
- Unterstützen Sie alle die Schutzmaßnahmen der öffentlichen Stellen und vermeiden Sie nicht notwendige physische / soziale Kontakte.
- Bitte berücksichtigen Sie unter allen Umständen die Hygieneempfehlungen, um nicht sich und andere zu gefährden.
(Das Kuratorium Deutsche Altershilfe warnt vor Trickbetrügern, die die Covid 19-Pandemie ausnut-zen beispielsweise mit „Enkeltricks“ und sich das Vertrauen von hilfeabhängigen Menschen erschlei-chen.)
Engagement für besonders gesundheitlich gefährdete alte Menschen
Die angeordneten Maßnahmen schützen Ältere und gesundheitlich vorbelastete Personen vor einer Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus. Gleichzeitig bringen die Maßnahmen viele von ihnen in neue schwierige Lebenssituationen.
Hier ist gesamtgesellschaftlicher Einfallsreichtum gefragt, wie in dieser besonderen Zeit neue Zugänge und Wege zu Älteren gefunden werden können, die aufgrund der Kontaktsperre und geschlossener Geschäfte ihre gewohnten Beziehungen nicht mehr aufrechterhalten können.
Das Kuratorium Deutsche Altershilfe appelliert an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger:
- Unterstützen Sie gesundheitlich besonders gefährdete ältere Menschen, die auf Hilfe an-gewiesen sind.
- Haben Sie dabei auch eine helfende Hand für diejenigen, die in ihrem Engagement zurzeit besonders gefordert sind: Pflegende Angehörige und Mitarbeitende der medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Versorgung.
Informationen zum Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA):
Seit 1962 gestaltet das KDA die Gesellschaft des langen und selbstbestimmten Lebens aktiv mit und stärkt durch seine Arbeit das wertschätzende Zusammenleben Menschen jeden Alters. Als Ideengeber und Vorreiter für innovative Lösungsansätze leistet das KDA wertvolle Dienste für das Gemeinwesen. Der demografische Wandel wird dabei ausdrücklich als Chance verstanden.
Das KDA ist in diesem Sinne sowohl Dienstleister als auch Ratgeber für öffentliche und private Einrichtungen sowie für die Politik und Verwaltung auf allen Ebenen. Dies gilt bundesweit wie auch im europäischen Austausch. Internationale Impulse werden aufgenommen. Das KDA versteht seine Arbeit als Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis und sorgt maßgeblich für den Transfer und die Umsetzung neuer Erkenntnisse. Anliegen werden im lebendigen Dialog und in einem engagierten Diskurs mit Entscheidern bearbeitet. Vor diesem Hintergrund ist das KDA Vordenker, Ideenentwickler und Leistungsträger. Schirmherr des KDA ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Weitere Informationen: www.kda.de
Ansprechpartnerin beim KDA:
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